Mehlmeisel
19.02.2023 - 09:32 Uhr

"Singlesia": Mehlmeiseler Trio singt sich in die Freundschaft

Viel Talent, viel Freude am Glauben und Spaß am Singen: Das vereint Johannes Schinner, Agnes Killermann und Bettina Arndt. Die drei erzählen aus ihrem Sänger-Alltag – der auch ein bisschen außergewöhnlich ist.

Agnes Killermann (links) und Bettina Arndt (rechts) mit Johannes Schinner. Bild: gis
Agnes Killermann (links) und Bettina Arndt (rechts) mit Johannes Schinner.

Sie sind engagiert, zuverlässig, herzlich, zeigen Eigeninitiative - und können natürlich singen: "Singlesia", eine kleine Gruppe von musikbegeisterten Leuten, "die niemals gegründet wurde, sondern einfach angefangen hat", sagt Johannes Schinner, umtriebiger Kopf des Ensembles. So hat die Gruppe vor fünf Jahren - es waren damals sieben Sängerinnen und Sänger - spontan zusammengefunden, um als "Ersatzensemble" eine Andacht mit Taizé-Liedern zu gestalten.

"Von diesen sieben", erzählt Johannes Schinner, "sind noch Agnes Killermann (Sopran) und Bettina Arndt (Alt) dabei, die wir im schlimmsten Lockdown in der Kirche getroffen - und behalten haben", schmunzelt er, räumt aber ein, dass in "unserem Fichtelgebirgsdom mit seiner wunderbaren Akustik genügend Platz zur Einhaltung der Corona-Vorgaben gewesen ist".

Sänger und Freunde

Die Drei sind jetzt das "feste" Ensemble. Treuer Begleiter an Klavier und Orgel bei "Heimspielen" in der Pfarrkirche St. Johannes in Mehlmeisel ist Roland Markhof. Alle sind längst zu guten Freunden geworden. Gesungen hat das Ensemble schon bei ziemlich allen Kirchenfesten im Jahr, auch bei Taufen, Erstkommunionen - aber auch schon spontan in einer Tiefgarage oder Maschinenhalle, "weil wir einfach gerne und schön singen". "Wir sind hochgradig ökumenisch, lachen gerne - auch mal in der Kirche - , singen alle in mehreren Chören, aber 'Singlesia' ist einfach unser Ding", plaudert Johannes Schinner und bekräftigt: "Wir sind weder perfekt, noch besserwisserisch."

Wer ihnen zuhört, nimmt ihnen gerne ab, dass sie viel Talent besitzen, alle die eigene Stimme halten können ("gar nicht so selbstverständlich") viel Freude am Glauben und viel Spaß am Singen haben: So berichtet Johannes Schinner aus dem "Alltag der Gruppe", die nicht oft, oftmals aber schräg und kurz probt, auch mit Computerunterstützung. Die Sänger haben keinen Online-Auftritt, keine Homepage, sind nicht registriert, "bestenfalls in den Herzen der Zuhörer". "Wir singen, was uns gefällt", sagt Johannes, "lassen uns inspirieren, machen uns Gedanken über die Gestaltung und knobeln mit unserem Pfarrer Ferdinand Weinberger oder der Pfarrerin, mit denen wir sehr gerne zusammenarbeiten, aus, was liturgisch zum Gottesdienst passt."

"Glücksfall und Geschenk"

"Es war wirklich ein Glücksfall, bestimmt aber ein Geschenk des Himmels, dass wir vor allem während der Corona-Pandemie, in der der Volksgesang im Gottesdienst auf zwei Lieder begrenzt war, durch 'Singlesia' reich beschenkt wurden", lobt Pfarrer Ferdinand Weinberger die Gruppe. Bei besonderen Anlässen wächst das Trio auch zu einem "Projektchörchen" mit zehn Leuten, "krallt" sich Leute, die auf einem Instrument begleiten oder einfach mitsingen. "Manchmal sind wir richtig aufdringlich", gesteht Johannes Schinner, "und fragen an, ob wir bei Euch mal singen dürfen." Er betont: "Wir kosten auch nix. Aber buchen kann man 'Singlesia' nicht." Man muss die Drei schon für sich gewinnen.

Das Ensemble hat längst ein Repertoire fürs ganze Kirchenjahr erarbeitet und kann daher auch kurzfristig singen. "Es gibt aber etwas, das wir bislang nicht geschafft haben", gesteht Johannes Schinner: "dauerhaft eine zweite Männerstimme finden. " Die Stimmlage ist egal. Johannes singt dann die andere. Auch über Instrumentalisten (Klavier für auswärtiges Singen, Gitarre, Querflöte, Streichinstrumente, Zither) würde sich "Singlesia" freuen. "Dringend melden" bittet das Ensemble. Telefonnummer oder Mailadressen gibt es nicht - aber "Singlesia" weiß: "Wer uns sucht, findet uns auch."

 
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