Michelfeld bei Auerbach
28.10.2019 - 13:19 Uhr

Heimatforscher der nördlichen Oberpfalz treffen sich in Michelfeld

Im Jubiläumsjahr 900 Jahre Kloster Michelfeld kommt ein Verein mit historischen Interessen natürlich nicht an dem Ort vorbei.

Die Heimatforscher unternehmen mit Kirchenführer Luitpold Dietl einen Rundgang durch die Klosteranlage. Bild: jma
Die Heimatforscher unternehmen mit Kirchenführer Luitpold Dietl einen Rundgang durch die Klosteranlage.

50 Heimatforscher aus der gesamten nördlichen Oberpfalz und Franken trafen sich am Samstag zu einem Austausch, dem sogenannten Otnant-Gespräch, im Gasthaus Schenk in Michelfeld statt. Der Vorsitzende des Historischen Vereins der Oberpfalz, Thomas Feuerer, nahm daran teil. Der Michelfelder Stadtrat Johann Kaiser begrüßte die Gäste im Namen der Stadt Auerbach.

„Das Ziel des Treffens war der Austausch der regionalen Heimatforscher“, erklärte Bernhard Fuchs, Sprecher der Regionalgruppe der nördlichen Oberpfalz. Benannt hat sie sich nach dem Reichsministerialen Otnant von Eschenau, der 1061 ein Waldgebiet in der Nähe von Ebnath am Südhang des Fichtelgebirges von Kaiser Heinrich IV. an der dabei erstmals genannten "Straße nach Eger" erhielt.

Die 50 Teilnehmer der Veranstaltung kamen aus den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Neustadt/Waldnaab und auch aus dem fränkischen Raum. Viele interessante und intensive Gespräche kamen zustande, zum Beispiel am Büchertisch des Verlags für regionale Kultur und Geschichte aus Pressath. Dort war auch Archivpfleger Erwin Stoiber anzutreffen, der Ansprechpartner für die Heimatkundler im Staatsarchiv.

In einem Vortrag ging der Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz, Tobias Appl, vor allem der Frage nach, was Michelfeld in der Oberpfälzer Klosterlandschaft besonders macht. Er arbeitete dabei zehn Punkte heraus, etwa seine Gründung durch das Bistum und seine Ausstattung mit Besitz. Der Auerbacher Heimatforscher Rudolf Weber richtete den Blick auf die Gründungsurkunde. „Es ist nachgewiesen: Der Inhalt ist echt, aber es handelt sich um eine Abschrift der Originalurkunde“, zog er das Fazit.

Historiker Bernhard Fuchs aus Pressath untersuchte die Eigentumserweiterung des Klosters Michelfeld von der Erstausstattung bis zur Neuzeit und zog Vergleich mit anderen Oberpfälzer Klöstern wie Speinshart oder Waldsassen. Ergänzungen lieferte Historiker Christian Malzer aus Erbendorf mit dem Hinweis auf zwei Besitzungen in Erbendorf und Zeil am Main.

Auf einem Spaziergang durch das Klosterdorf zeigte Kirchenführer Luitpold Dietl der Otnant-Gruppe unter anderem St. Leonhard, die Klosterkirche, die Herzjesu-Kapelle, die Marienkapelle und den Kapitelsaal.

Luitpold Dietl zeigt die Pfarrkirche. Bild: jma
Luitpold Dietl zeigt die Pfarrkirche.
 
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