Eines hat ja die Kirwa mit der Kunst gemeinsam: Sie ist schön, macht aber viel Arbeit. Das erfuhren jetzt auch wieder die Michelfelder Kirwapaare. Zelt aufbauen, Kränze binden, Kirwa ausgraben, Baum herrichten und aufstellen, durchs Dorf ziehen und dabei Küchln und Lose verkaufen, wobei keine Kehle trocken bleibt – das kann in hoher Taktung auch bei fitten jungen Leuten an die Substanz gehen. Außerdem war noch das Kirwaschießen zu absolvieren, am Freitag ging es gemeinsam zum Gottesdienst in die Pfarrkirche und am Samstag feierte man mit der Band „Saggradi“ eine Party im Festzelt.
Im Vergleich dazu ging es dann beim Kirwahöhepunkt am Sonntag, dem Austanzen um den 24 Meter hohen Baum auf der Prüllwiese, fast schon gemächlich zu. Den Auftakt machten die 17 Kinderkirwapaare bis zum Alter von 14 Jahren. Hier wurden Mia Schaffer und Lukas Hofmann zum Nachwuchs-Oberkirwapaar gekürt. Unter den 19 großen Kirwapaaren hatten Saskia Schmiedl und Michael Thiem den Blumenstrauß in der Hand, als der Wecker ertönte.
Neu war dieses Jahr in Michelfeld das „Austanzen der Alten“. 14 ehemalige Oberkirwapaare inzwischen schon „mittleren Alters“ waren von Hannah Kirzdörfer trainiert worden, um beim Tanz um den Kirwabaum erneut ihr Können zu zeigen. Auch wenn der eine oder andere dabei etwas ins Schnaufen kam, machten die erfahrenen Kirwamoidla und -burschen dabei insgesamt tänzerisch eine gute Figur und hatten auch die „Wer haout Kirwa“-Sprüche noch bestens drauf. Statt eines Blumenstraußes wurde hier ein Masskrug von Paar zu Paar gereicht. Als die Musik der „Hulzstoussboum“ aufhörte, landete die Oberkirwawürde der „Oldies“ bei Anja und Markus Weber. Am Montagabend wurde die Kirwa wieder eingegraben – bis zum nächsten Jahr.
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