Bereits zum achten Mal bietet die Lebenshilfe im Landkreis Tirschenreuth die dreiwöchige Kinderferienbetreuung an. Dieses Mal sind ausschließlich Kinder mit Behinderung dabei; auf die Inklusion wie in den Vorjahren wurde dieses Jahr verzichtet.
Seit 27. Juli läuft die Betreuung in den Räumen der Lebenshilfe in Mitterteich; das Angebot dauert noch bis zum 14. August. 44 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 3 und 20 Jahren und Familien aus dem Landkreis nehmen das Angebot wahr, teilte Projektleiterin Julia Schmeller mit. Täglich von Montag bis Freitag werden die Kinder jeweils von 8 bis 15.45 Uhr betreut.
Lebenshilfe-Geschäftsführer Berthold Kellner und Erwin Bösl, Leiter der Offenen Behindertenarbeit und des Familienentlastenden Dienstes, gaben Einblicke in die Arbeit. Die Betreuung erfolge streng nach dem erarbeiteten Hygiene- und Schutzkonzept.
Als Vorbild dienten die Maßgaben des Robert-Koch-Instituts: Deshalb seien die Kinder in Kleingruppen eingeteilt und kommen mit anderen Kindern nicht in Kontakt. Wegen Corona spiele sich das Geschehen weitestgehend in den Räumlichkeiten der Lebenshilfe und im Außengelände ab. "Es gibt auch kleinere Spaziergänge in der Natur rund um Mitterteich, aber immer alles mit Abstand und nach den Vorschriften", so Kellner und Bösl übereinstimmend.
Jede Gruppe mit eigenem Bus
Streng geregelt ist auch die Anfahrt: Jede Gruppe kommt mit dem eigenen Bus zu unterschiedlichen Zeiten. Das Mittagessen, geliefert von den Behindertenwerkstätten St. Elisabeth, gibt es ebenfalls in den Kleingruppen.
Beschäftigt werden die Kinder überwiegend mit Basteln, Spielen, Malen und viel Freizeit. Um die Kinder kümmert sich ein Team, bestehend aus 20 Frauen und Männern. Wegen der Pandemie gibt es zum ersten Mal auch keine Übernachtungen im Haus.
Einzelbetreuung zusätzlich
Berthold Kellner weist zudem auf die Einzelbetreuung der Kinder in den Familien hin. „Wir lassen die Eltern in dieser schweren Zeit nicht im Stich“, ergänzt Erwin Bösl die Situation. Viele Familien befänden sich an der Schmerzgrenze. "Wir wollen die Familien entlasten“, sagte Bösl. Die Einzelbetreuung erfolge zuweilen über das ganze Wochenende, „damit die Eltern auch mal durchschnaufen können“.
Zu bedenken geben beide Verantwortliche, dass ein Großteil der Eltern wegen Corona einen Großteil ihres Jahresurlaubs schon aufgebraucht haben und sie deshalb unbedingt Unterstützung brauchen. Diese werde von der Lebenshilfe gerne gewährt. Ansonsten gäbe es wirklich Probleme, die sechswöchige Ferienzeit zu überbrücken.
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