Mitterteich
08.04.2019 - 11:52 Uhr

Vom "Bunker" bis zum "Scharfen Eck"

Die Reihe "Erzählcafé" des Arbeitskreises Heimatpflege geht langsam dem Ende entgegen. Im Mittelpunkt standen bei der jüngsten Zusammenkunft der "Treffpunkt am Anger", das "Scharfe Eck" und das Schützenhaus.

Diese alte Postkarte erinnert an die Anfangszeit des Schützenhauses. Bild: wmr
Diese alte Postkarte erinnert an die Anfangszeit des Schützenhauses.

Referentin Monika Beer-Helm gestaltete im Mehrgenerationenhaus wieder einen interessanten Nachmittag. Sie hatte umfangreiche Informationen über die Geschichte einiger Gaststätten zusammengetragen und zeigte dazu auch alte Bilder. Der „Treffpunkt am Anger“ war früher als „Café am Anger“ bekannt, eine volkstümliche Bezeichnung lautete auch „Bunker“. Gemeint war hier hauptsächlich die "Hawaii-Bar", die vor allem von nächtlichen Besuchern geschätzt wurde. Recherchen in Archiven haben gezeigt, dass an diesem Platz in der Karl-Stingl-Straße 5 im Jahr 1946 noch ein „Zuckerladen“ stand. Von 1958 bis 1962 pachtete die Familie Hettich den „Bunker“, von 1963 bis 2002 waren Waltraud und Hans Zimmermann als Pächter eingetragen. Seitdem betreibt deren Tochter Karin mit Ehemann Konrad Plaß die Gaststätte.

Ab 1963 firmierte das Haus als „Café am Anger“, die "Hawaii-Bar" gab es von 1966 bis 1994. Diese sei nicht zuletzt wegen der hübschen Bedienungen beliebt gewesen. In den 80er Jahren wurde die Gaststätte in „Gaststätte am Anger“ umbenannt, seit 2012 ist sie der „Treffpunkt am Anger“. Die regelmäßigen Faschingsbälle, Gartenfeste und Weihnachtsfeiern seien stets gut besucht gewesen. So manch einer habe gern einen über den Durst getrunken, wobei natürlich nicht ausgeblieben sei, dass „Blödsinn “ gemacht wurde. Dazu hätten etwa Schwimmrunden im kalten Wasser des nahen Heimatbrunnens gezählt. Man habe es auch gern gesehen, dass der „Siegl Dane“ auf dem Tisch stehend „Arien“ sang. Im „Bunker“ sei immer was geboten gewesen.

Monika Beer-Helm ging dann über zum Gasthaus „Scharfes Eck“, das gleich in der Nachbarschaft angesiedelt war. In dieser heute nicht mehr existierenden Gaststätte habe sich nach Feierabend die „Arbeiterschicht“ getroffen. Hans Rüth hatte eine Liste der bereits verstorbenen ehemaligen Stammgäste zusammengestellt. Auch im "Scharfen Eck" habe es legendären Feiern gegeben. Erstmals hatten die damaligen Gastwirte Ilona und Hermann Tschinkl ein Oktoberfest organisiert, dazu wurde eigens ein Zelt aufgestellt. Hier habe man besonders lange dem Biergenuss frönen können, wie es hieß.

Die Schützenhaus-Gaststätte in der Marktredwitzer Straße sei vor allem für den Aufenthalt der Vereinsmitglieder gedacht gewesen. Anfangs sei die Gaststätte noch gut angenommen worden, da auch ein schattiger Biergarten mit bewirtschaftet wurde. Später wurde der Vereinsbetrieb zwar intensiver, aber wegen der starken Ausrichtung des Vereinslebens auf das Sportgeschehen sei auch der Umsatz in der Gaststätte zurückgegangen. Als Folge sei es zu einem lebhaften Pächterwechsel gekommen.

 
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