Es ist ein Jubiläum, von dem selbst die Betroffenen nicht Bescheid wussten und nun überrascht sind: Der Hochaltar in der Pfarrkirche St. Jakob wurde jetzt 90 Jahre alt. Aufgestellt hat man ihn im Juni 1929. Das ist in der Chronik der katholischen Kirche nachzulesen. Kaum bekannt ist es deshalb, weil die Chronik von dem damaligen Stadtpfarrer Hof in alter deutscher Schrift verfasst wurde. Diese kann heute kaum noch jemand lesen - Ausnahmen sind betagte Personen, die sie noch in der Schule gelernt haben.
Wörtlich steht in der Chronik: "Der bisherige Hochaltar bedurfte notwendig einer ganz gründlichen Restauration. Die Kosten hierfür wären so hoch gewesen, dass der künstlerische vollständig wertlose Altar diesen Aufwand nicht mehr verdiente. Unter Gutheißung der Behörden und unter ständiger Beratung des Landesamtes für Denkmalpflege wurde der neue Hochaltar gefertigt und schließlich am 3. Und 4. Juni aufgestellt." Weiter heißt es: "Entwurf und Ausführung sind von Architekt David Eberle, die Bildhauerarbeiten von Johann Sertl (geboren in Ödschönlind, Bezirksamt Tirschenreuth) akademischer Bildhauer; die Fassmalerei von Schullinger und Schmer, sämtliche in München. Der Altar kam auf 9600 Mark; die Beleuchtungskörper auf 1284 Mark (hergestellt von der Gürtlerei Sanktjohannser München), die beiden Fenster mit St. Andreas und Johannes Evangelist auf 1646 Mark, hergestellt durch Bokhorni, München. Sämtliche Kosten wurden durch freiwillige Beiträge aufgebracht."
Der alte Altar war vom damaligen Pfarrer Hof als nicht besonders wertvoll eingeschätzt und daher verschenkt worden.
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