Mitterteich
22.11.2023 - 10:00 Uhr

Holzspielzeug im Miniaturformat im Museum Mitterteich

Rund 1700 Kunstwerke im Miniaturformat bereichern für knapp drei Monate das Museum Mitterteich: Dort ist ab Freitag, 24. November, Holzspielzeug aus dem Erzgebirge zu sehen.

Autos, Motorräder, Kutschen, Busse, Flugzeuge und vieles mehr sind ab Freitag, 24. November, im Museum Mitterteich zu sehen - und zwar im Kleinstformat. Es ist Holzspielzeug aus dem Erzgebirge, das Albrecht Krenkel bis zum 18. Februar vor Ort präsentiert. Die ältesten Miniaturen stammen aus dem Jahr 1906 und zeigen, wie die ersten Autos ausgesehen haben. Passend zur Weihnachtszeit gesellen sich Räuchermänner dazu.

Albrecht Krenkel hat seit vielen Jahrzehnten eine Leidenschaft für das erzgebirgische Kunsthandwerk, wie es in einer Mitteilung der Museumfachstelle der Ikom Stiftland heißt. Auslöser sei Holzspielzeug gewesen, das ihm sein Vater, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg starb, gefertigt hatte. Dazu zählten etwa ein Riesenrad, eine Puppenstube und eine Schiffswerft.

Mit dem Sammeln begann Krenkel aber erst in den 1980er Jahren. In der sächsischen Kleinstadt Burgstädt zur Zeit der DDR sei es jedoch nicht leicht gewesen, die Spielzeuge zu bekommen. Zwar lagen die Hauptproduktionsstätten in und um Seiffen, doch der Großteil der Produkte ging ins Ausland. Nur ein Bruchteil, und meist die B-Ware, landete im heimischen Handel.

Albrecht Krenkel arbeitete als Maurer und Fliesenlegermeister, ab 1973 machte er sich selbstständig. In DDR-Zeiten habe die Tätigkeit Handwerk einige Vorteile mit sich gebracht. Schnell habe sich herumgesprochen, dass Krenkel Miniaturen und Räuchermänner sammelte. So bekam er manchmal eine Figur geschenkt, wenn Kunden mit seiner Arbeit zufrieden waren. Außerdem kam er viel im Erzgebirge herum und konnte so einige Stücke durch Tausch oder über Bekannte ergattern. Nach der Wende 1990 konnte Krenkel seine Sammelleidenschaft noch intensiver ausleben, besuchte Flohmärkte und Auktionen. Bis heute sind etwa 2200 Miniaturen und 650 Räuchermänner zusammengekommen.

Die Geschichte der Miniaturspielzeuge geht zurück bis 1906. Wegen steigender Holzpreise und Gewichtszöllen war die Ausfuhr von Großspielzeug zunehmend unrentabel geworden, weshalb Spielzeughersteller im Erzgebirge zunehmend auf leichte Miniaturen setzten. Sogar Holzreste aus der Stuhlherstellung wurden verwendet.

Bis heute sei die Miniaturspielzeugherstellung feinste Handarbeit, wie es weiter in der Mitteilung heißt. Nicht jede Figur werde aber einzeln aus Holzstücken gefertigt. Beim sogenannten Reifendrehen entstehen aus einer Holzscheibe durch geschickte Drechselarbeit gleich mehrere Figuren in einem Arbeitsschritt, die anschließend nur noch fein nachbearbeitet werden müssen.

Die Sammlung von Albrecht Krenkel ist bis 18. Februar zu den üblichen Öffnungszeiten im Museum Mitterteich zu sehen.

 
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