Alois Wurm ist derzeit der einzige, der weiß, wie man die Salutkanone bedient und der berechtigt ist, mit der Salutkanone zu schießen. Das "Höllengerät" gehört der Stadt Mitterteich und ist im Bauhof sicher untergebracht. Seit etwa 1950 ist diese Kanone in Betrieb. Das Vorgängermodell steht noch im Bauhof, weiß Wurm. "Sie hat keine Betriebsgenehmigung mehr erhalten und ist ausgemustert", erzählt der Kanonier. Nur zu besonderen Anlässen wird die "Neue" eingesetzt. Der Faschingsumzug war so eine Gelegenheit. Mehrere Kanonendonner aus dem 50 Jahre alten Gerät verkündeten um 13.31 Uhr, dass der Gaudiwurm startet. Ergänzt wurde der Kanonendonner von den Böllerschützen der Königlich-privilegierten Schützengesellschaft Waldsassen. Es krachte praktisch an allen Ecken in der Stadt.
Seit 35 Jahren Kanonier
Alois Wurm bedient die Kanone seit etwa 35 Jahren. Vor ihm hat Heinz Zeitler vom Bauhof die Kanone bedient und betreut. Alle fünf Jahre muss sich Wurm seine Genehmigung zum Schießen und Bedienen erneuern lassen.
Besondere Einsätze für die Salutkanone sind unter anderem auch Neujahr, wo um Mitternacht das neue Jahr "angeschossen" wird. "Früher, als auch noch Josef Quast die Kanone bediente, wurde an Neujahr an verschiedenen Stellen in der Stadt Salut geschossen", erinnert sich Wurm. Heute wird an Neujahr nur noch am Marktplatz Salut geschossen, dafür werden aber zwölf Schuss aus der Kanone abgefeuert. In jeder Kartusche die abgefeuert wird, stecken circa 80 Gramm Schwarzpulver.
Neujahr und Volkstrauertag
Besondere Anlässe für den Einsatz sind für die Stadt der Volkstrauertag und auf besonderen Wunsch wird manchmal auch bei Beerdigungen eines Mitglieds der Soldatenkameradschaft noch die Kanone bedient. Für solche Anlässe, vor allem am Einsatz im Friedhof, hat Wurm eine Ausnahmegenehmigung.
Für alle anderen Anlässe muss die Stadt extra eine Genehmigung erteilen. Der Auftraggeber muss dann die Kosten übernehmen.
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