Mitterteich
27.08.2019 - 14:23 Uhr

Lieblingsmotiv an letzter Ruhestätte

Silberdisteln schmücken Grab von Herbert Molwitz. Im kommenden Jahr ist zum 50. Todestag des Mitterteicher Künstlers eine Sonderaustellung im Museum geplant.

Die Silberdisteln auf dem Grab von Herbert Molwitz stehen in voller Pracht und erinnern an den berühmten Mitterteicher. Bild: wmr
Die Silberdisteln auf dem Grab von Herbert Molwitz stehen in voller Pracht und erinnern an den berühmten Mitterteicher.

In voller Blüte stehen Silberdisteln auf dem Grab des Künstlers, Radierers und Kupferstechers Herbert Molwitz auf dem Mitterteicher Friedhof. Die Silberdistel und überhaupt die "Unkräuter" waren einst Lieblingsmotive des Künstlers, der lange Jahre in Mitterteich lebte und 1970 verstarb.

Die Silberdistel ist eine Pflanze, die wenig Pflege braucht. Sie ist aber auch eine Heilpflanze, der antibiotische und entkrampfende Eigenschaften nachgesagt werden. Herbert Molwitz hat diese Disteln in verschiedenen Varianten geliebt und sie in seinen Kupferstichen akribisch wiedergegeben. Auch Bäume, vor allem alte oder von Wind und Wetter angegriffene, hat er als Motive gewählt. Selbst hatte sich Molwitz einmal als "Baum-Narr" bezeichnet. Mit großer Sorgfalt hielt er in seinen Gemälden selbst die kleinsten Details fest, was besonders bei Kupferstichen große Geschicklichkeit erfordert. Molwitz hatte auch viel hintergründigen Humor, was seine Einladungskarten und vor allem seine Weihnachts- und Neujahrsgrüße zeigen.

Der Arbeitskreis Heimatpflege hatte zusammen mit Stadtgärtner Willi Kilian veranlasst, dass diese Blume auf dem Grab des einst so bekannten Künstlers gepflanzt wird. Zum Gedenken an Herbert Molwitz hat der Arbeitskreis in der Vergangenheit bereits zahlreiche Ausstellungen organisiert. Das Team des Mitterteicher Museums möchte zum 50. Todestag des berühmten Mitterteichers in einer Sonderausstellung von April bis Mitte Juli 2020 an dessen Leben und Wirken erinnern. Die Stadt Mitterteich ist mittlerweile in Besitz zahlreicher Werke des Radierers und Kupferstechers.

Der 1901 im thüringischen Blankenhain geborene Künstler kam schon zwei Jahre nach seiner Geburt nach Mitterteich, wo sein Vater den Posten eines Direktors in der Porzellanfabrik Mosanic Pottery Max Emanuel & Co (später Porzellanfabrik Zehendner) übernahm. Nach seinem Besuch an der Kunstakademie entstanden schon 1924/25 erste Feder- und Bleistiftzeichnungen. Anfangs hat Herbert Molwitz Motive aus Mitterteich ausgewählt.

Herbert Molwitz hatte viel hintergründigen Humor, was auf diesem Bild zu sehen ist. „Die Distel sticht den Meister“ hat er einst dazu geschrieben. Dieses Bild wählte der Arbeitskreis Heimatpflege für die Einladungskarte zu einer Ausstellung im Jahr 1985. Bild: wmr
Herbert Molwitz hatte viel hintergründigen Humor, was auf diesem Bild zu sehen ist. „Die Distel sticht den Meister“ hat er einst dazu geschrieben. Dieses Bild wählte der Arbeitskreis Heimatpflege für die Einladungskarte zu einer Ausstellung im Jahr 1985.
 
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