Dies musste stellvertretender Tafel-Vorsitzender Wolfgang Gropengießer schon richtigstellen: „Die Insolvenz des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt hat keinerlei Auswirkungen auf die Mitterteicher Tafel. Wir sind ein eigenständiger Verein und finanziell unabhängig.“ Zwar unterstütze die Arbeiterwohlfahrt die Tafel jährlich mit einem Betrag von 6500 Euro, aber das sei es dann auch. Die Mitterteicher Tafel besteht seit 15 Jahren und wurde damals von der Arbeiterwohlfahrt und dem Rotary-Club Stiftland ins Leben gerufen.
Tafel-Vorsitzende Nicole Fürst gab in der Jahresversammlung der Mitterteicher Tafel im Café des Mehrgenerationenhauses einen umfassenden Bericht über das vergangene Jahr und die eingegangenen Spenden. Weiter berichtete die Vorsitzende, dass sie immer wieder gerne Menschen die Einrichtung vorstellt und ihnen Einblicke gibt. „Nicht selten stelle ich dabei fest, wie ihnen sprichwörtlich die Kinnlade runterfällt angesichts des Arbeitsvolumens, das hier ehrenamtlich bewältigt wird."
Zukauf von Lebensmitteln
Erstmals musste die Tafel im vergangenen Jahr Lebensmittel dazu kaufen, weil die eingegangenen gespendeten Lebensmittel für die gestiegene Zahl der Abholer nicht ausgereicht habe. „Insgesamt haben wir 10.000 Euro für den Kauf von Lebensmitteln ausgegeben“, sagte Fürst.
Als ein "einschneidendes Erlebnis" bezeichnete sie den Besuch in der Notunterkunft in Fockenfeld. „187 Flüchtlinge leben aktuell in Fockenfeld. Und zur Mitterteicher Tafel kommen 800 Geflüchtete, die im Landkreis leben“, stellte Fürst fest. Und sagte: „Während in Fockenfeld für die Geflüchteten gekocht wird, müssen wir in der Tafel schauen, wie wir unsere Leute alle versorgen.“ Dennoch wolle sie nicht klagen, zumal der Besuch in Fockenfeld sie auch sehr nachdenklich gemacht habe.
Ehrung von Helfern
Kassiererin Gabi Neumüller-Wölfl berichtete, dass an jedem Ausgabetag rund 120 Abholer Lebensmittel von der Tafel in Mitterteich abholen. Hinzu kommen die Bezieher der Tafel in Kemnath und Erbendorf. Dank einer großartigen Spendenbereitschaft lasse sich bislang nahezu alles bewerkstelligen.
Bürgermeister Stefan Grillmeier machte deutlich, dass ohne funktionierendes Ehrenamt die Tafel nicht existieren könnte und dankte allen ehrenamtlichen Kräften. Bezüglich der Notunterkunft Fockenfeld machte der Bürgermeister klar, dass es ein Ziel aller Beteiligten sei, die Leute in Wohnungen unterzubringen. Außerdem lud er alle Tafel-Mitarbeiter zu einem Dankeschönessen ein.
Abschließend wurde ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihren zehnjährigen Einsatz in der Tafel gedankt. Geehrt wurden Monika Lintl, Monika Enders, Anton Schraml, Lidwina Fischer, Annemie Härtl, Heinrich Hopf, Monika Hoyer, Ramona Glowka, Anni Riedl und Silvia Härtl.
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