Aber was hat es auf sich mit der Mitterteicher Krippenmaus, die vor allem unter den jungen Besuchern viele Fans hat? Das weiß Peter F. Dotzauer, der Sprecher der Gruppe am Besten: „Bei der Ausstellung 1999 hatten die Schnitzer Stroh, Tannenbäume und diverse andere Accessoires gebunkert. Nachdem die Krippe von Elisabeth und Hans Stingl aufgebaut worden war, wurden im Ausstellungsraum Strohballen als Deko platziert. In einem der Strohballen hatte sich eine Maus häuslich eingerichtet, die in der neuen Umgebung auf Entdeckungstour ging. Besonders hatte es ihr die Stingl-Krippe angetan. Das lag daran, dass das Dach aus Kornähren bestand, in denen sich noch die Körner befanden. Ein Leckerbissen für Mäuse. So stand diese eine quasi Pate für die heutige Krippenmaus, die in jeder Anlage zu finden ist.“ Meist seien die Tierchen recht klein und gut versteckt. „Sie zu suchen, ist vor allem für die Kinder ein Hochgenuss.“ Die sechste große Mitterteicher Krippenausstellung wird am Donnerstag, 28. November, im Beisein von Bischof Rudolf Voderholzer im Museum für Glas, Porzellan und Handwerk eröffnet.
Tradition wiederbelebt
Die Idee, eine Interessengemeinschaft zu schaffen, stammt vom einstigen Mesner Fritz Burger. Im Frühjahr 1989 trafen sich ein paar Leutchen im Werkraum der Grundschule und ließen eine alte Tradition wieder aufleben. Unter der Anleitung von Jakob Süß, ein Meister seines Fachs, starteten die Schnitzer durch. Zum Kreis der Gründer zählten auch Adolf Gold, Josef Göhl und Fritz Burger. Seither treffen sich die Schnitzer einmal pro Woche, um sich auszutauschen und gemeinsam zu arbeiten.
Seit 2010 im Museum
In der Anfangszeit wurden die Schnitzer vom damaligen Bürgermeister und späteren Landrat Karl Haberkorn unterstützt. Am 26. November 1993 machte es Bürgermeister Erich Dickert möglich, dass die Gruppe im Keller des Kindergartens einen Schnitzraum einrichten konnte. Bis 2009 waren die Schnitzer dort zugange. Seit 2010 haben sie ihr Domizil im Museumskomplex in unmittelbarer Nähe zum Sonderausstellungsraum. Ihre erste Krippenausstellung fand im Dezember 1998 unter dem Dach des Kellnerhauses statt. 24 Krippen konnten die Besucher damals bestaunen. Seither finden die Präsentationen im Fünf-Jahres-Rhythmus statt. Mit der sechsten großen Krippenausstellung vom 28. November bis zum 6. Januar 2020 im Museum feiern die Schnitzer auch ihr 30-jähriges Bestehen.
„Der Anfang jeder Krippe ist ein Schaf“, heißt es aus dem Kreis der Schnitzer. Neben Krippen und dazugehörigen Figuren werden unter anderem Wandreliefs, Madonnen und Weihnachtsschmuck angefertigt. Zur Gruppe gehören inzwischen Mitglieder aus der ganzen Umgebung. Sie kommen unter anderem aus Konnersreuth, Wiesau, Friedenfels, Erbendorf und Wunsiedel. 1999 wurde ein Buch mit viel Wissenswertem über die Schnitzer aufgelegt. Bei der diesjährigen Ausstellung wird dieses Werk wieder zum Kauf angeboten.
Öffnungszeiten
Die Krippenausstellung beginnt am 30. November und dauert bis einschließlich 6. Januar 2020. Sie wird täglich außer montags von 14 bis 17 Uhr im Museum zu sehen sein, an Heiligabend und an Silvester bleibt die Einrichtung geschlossen. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 2,50 Euro, Gruppen ab 15 Teilnehmer zahlen 1,50 Euro pro Person. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Gruppenanmeldungen sind bei der Tourist-Info Mitterteich (Tel. 09633 /89 123), Peter F. Dotzauer (Tel. 09633/2322) und Rainer Gottas (Tel. 09633/650) möglich.
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