Anders als in den vorangegangenen Jahren fand an der Mittelschule Mitterteich die Entlassfeier für die 18 Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse am Freitagvormittag statt. Zudem fiel sie aufgrund der Infektionsschutz-Bestimmungen etwas kleiner aus als üblich. Die Anzahl der teilnehmenden Personen war beschränkt, zudem mussten die bekannten Abstände eingehalten werden. "Dennoch gelang es, die jungen Menschen würdig und in herzlicher Atmosphäre zu verabschieden", wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Es ist Tradition an der Mittelschule Mitterteich, dass zu Beginn der Abschlussfeier etwas Nachdenkliches zu hören ist. Die Lehrkräfte Julia Merz-Neudert und Susanne Bergler hatten eine kleine Andacht vorbereitet. Sie ließen besonders die letzten Wochen mit ihren coronabedingten Einschränkungen Revue passieren.
Auf neue Situationen einstellen
Rektorin Gisela Kastner hieß neben den Schülern und ihren Angehörigen auch den Pechbrunner Bürgermeister Stephan Schübel als Vertreter des Schulverbands willkommen. "Ich freue mich, heute das erste Mal dabei zu sein, besonders auch deshalb, weil ich hier schon zwei Jahre als Schüler verbracht habe", sagte Schübel. Die Schüler hätten in den letzten Wochen lernen müssen, sich auf neue Situationen einzustellen. Dies sei eine Erfahrung, die sie für die Zukunft mitnehmen und beim weiteren lebenslangen Lernen gut nutzen könnten.
Elternbeiratsvorsitzende Birgit Bleistein gab einen Überblick über das, was das Leben, das den jungen Leuten bevorsteht, eventuell bereithalten könnte. Letztendlich zähle dabei, dass jeder sich individuell an dieser Vielfalt bediene und dem Leben grundsätzlich positiv begegne.
Die Schülersprecherinnen Vanessa Jentsch und Leonie Rebl deuteten an, dass ihre Klasse eine schwierige gewesen sei. Für ihren Klassenlehrer Karlheinz Brand fanden sie dankbare und lobende Worte, er habe sich immer fürsorglich um seine Klasse gekümmert.
Dieses Lob nahm Karlheinz Brand auf und gab zu, dass ihm der Abschied einerseits nicht leicht falle. Andererseits freue er sich für die Jugendlichen, dass sie nun die Schule verlassen und auf ihrem Weg weitergehen können. Es seien drei ereignisreiche gemeinsame Schuljahre gewesen. Er erinnerte an zwei Schullandheimaufenthalte, die Kooperation mit der Partnerschule in Tachov, eine Berlin-Fahrt und mehrere Berufsorientierungsmaßnahmen. Brand sei stolz gewesen, wenn sich die Klasse bei diesen Gelegenheiten von ihrer guten Seite gezeigt habe. Streitereien, gebrochene Versprechen und Unlust beim Lernen hingegen hätten ihm weniger gefallen. Mit einem Schmunzeln erinnerte er an Wandertage, an denen der eine oder andere schnell mal über eine Schwäche in der Beinmuskulatur geklagt habe. Aber es sei niemand auf der Strecke geblieben. Das gelte auch für den Abschluss: Alle Mitglieder der neunten Klasse haben ihren Abschluss geschafft, zwei Drittel davon sogar den qualifizierenden Mittelschulabschluss.
Das Lernen hört nicht auf
Anschließend nahmen die Jugendlichen ihre Zeugnisse in Empfang. Rektorin Gisela Kastner stellte fest, dass diese Zeugnisse bestimmte Türen öffneten. Sie betonte aber auch, dass das Lernen nicht aufhöre. Veränderungen gehörten zum Leben, die Anpassung daran sei nur mit Dazulernen möglich. Eindrücklich ermunterte sie die jungen Leute, stolz zu sein auf ihre Arbeit: "Du musst nicht studieren, um ein glückliches Leben zu führen. Finde einen Beruf, der zu deinen Fähigkeiten passt und den du mit einiger Freude ausüben kannst. Lasse dich nicht durch Neid auf andere von deinem ganz eigenen, für dich passenden Weg abbringen."
Mit diesen Worten und dem Segen, den die Religionslehrerin Julia Merz-Neudert spendete, wurden die Jugendlichen aus der Schule hinaus ins weitere Leben entlassen.
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