Stefan Grillmeier war sichtlich irritiert. "Wenn das so umgesetzt wird, gehen die Parkplätze entlang der Häuserzeile alle verloren", sagte der zweite Bürgermeister in seiner Funktion als Gewerbefördervereins-Vorsitzender über die von der Verwaltung angeordnete Spielstraße im Bereich Unterer Markt. Dort darf nur auf besonders gekennzeichneten Flächen geparkt werden.
Stefan Grillmeier forderte eine umgehende Rücknahme dieser Anordnung und berief sich auf den Rückhalt durch den Einzelhandel. Mindestens vier bis fünf Parkplätze gingen verloren, so Grillmeier. Seiner Ansicht nach und auch nach Meinung der dort betroffenen Geschäftsinhaber sei das Parken an der Häuserzeile unbedingt notwendig. Es gebe am Unteren Markt ohnehin schon begrenzte Parkmöglichkeiten. "Ich spreche für den Einzelhandel", unterstrich Stefan Grillmeier. Roland Grillmeier wusste von der Aufregung zu diesem Thema. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass der Untere Markt barrierefrei ausgebaut sei und deshalb verkehrsberuhigt sein sollte. Dass Verkehrsüberwacher und Polizei kurze Zeit nach der Beschilderung "Spielstraße" dort kontrollierten und auch Strafzettel ausstellten, ging offenbar auch dem Bürgermeister zu schnell. "Ich wollte nicht, dass gleich abkassiert wird." Daher habe er diese Praxis vorerst gestoppt.
Der Bürgermeister sagte, dass auch er für das weitere Parken entlang der Häuserzeile sei. Eine Nachbeschilderung habe er bereits in Auftrag gegeben. Bis diese angebracht ist, werde wohl noch einige Zeit vergehen. Der Bürgermeister versicherte, dass er angeordnet habe, dass in diesem Bereich bis dahin nicht kontrolliert wird. "Es soll so bleiben wie bislang auch." Karl-Heinz Ernstberger (CSU) machte deutlich, dass in einer Spielstraße Fußgänger und Autos gleichberechtigt seien. Weiter kritisierte er das umgehende Abkassieren in diesem Bereich: "Das hätte es nicht gleich gebraucht." Johann Brandl (SPD) mahnte, dass Angestellte oder Anwohner im dortigen Bereich viele Parkplätze blockierten, die dann den Kunden nicht mehr zur Verfügung stünden. Weiter erinnerte der SPD-Sprecher an den ursprünglich dort vorgesehenen Gehweg entlang der Häuserzeile. Diesen gebe es nicht. Theo Schaumberger (CSU) machte deutlich, dass für ihn der Gehweg entlang der Häuserzeile Priorität habe. Im Sommer sei ein Spaziergang über den Unteren Markt kein Problem, aber im Winter bei viel Schnee hätten es Menschen mit Beeinträchtigung nicht leicht, weil kaum Ausweichstellen vorgesehen seien.
Bauausschuss genehmigt Anträge
Fünf Bauanträge billigte der Bauausschuss in seiner Sitzung am Montagabend. So will der Betreiber des McDonald’s-Restaurants den Entsorgungsbereich in der Ludwig-Erhard-Straße durch ein Nebengebäude erweitern. In Oberteich sind der Neubau von Fahrsilos und die Neuerrichtung einer Gärrestelagers geplant. Die Unterlagen wurden zur Prüfung ans Landratsamt weitergeleitet. In der Malzgasse soll eine bestehende Garage ein Carport werden. Im „Phönix“-Lebenszentrum werden fünf Zimmer umgebaut. Betroffen sind davon Wohnungen im Erd- und Obergeschoss. Ein Investor plant den Neubau eines Hauses mit elf Wohneinheiten, acht Garagen und 14 Stellplätzen in der Robert-Schumann-Straße. Aus den bisher geplanten Zweizimmerwohnungen werden aber Dreizimmerwohnungen.
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