"Zero waste" - also "null Abfall" - ist ein Schlüsselwort im Zusammenhang mit dem Schutz der Umwelt. Jemand, der dieses Prinzip im Alltag strikt verfolgt, ist Christine Garibasch aus Neumarkt, hauptberuflich tätig als Geschäftsführerin im Büro des Bezirksverbandes von Bündnis 90/Die Grünen. Im Mehrgenerationenhaus in Mitterteich bot sie auf Einladung der Grünen-Landtagsabgeordneten Anna Schwamberger einen Workshop zum Thema an. Zehn Teilnehmerinnen waren dabei, der einzige Mann im Kurs war Sigi Garibasch, der seine Frau Christine bei der Durchführung unterstützte.
"Bei mir gibt es keinen Müll. Entweder ich recycle meinen Abfall oder er wird kompostiert", erklärte Christine Garibasch, die seit langem regelmäßig versucht, auch andere von ihrem Leben ohne Müll zu überzeugen. Das tut sie mit Vorträgen und Workshops zur Herstellung von Reinigungs- und Kosmetikartikeln. Die Kursleiterin machte deutlich, warum es unbedingt notwendig sei, Plastikmüll zu reduzieren. Durch die gewaltigen Mengen an Müll weltweit sei etwa Mikroplastik längst nicht mehr nur im Meer zu finden, sondern in jedem Erdreich und auch im menschlichen Blut.
Infomaterial online
Sigi Garibasch zeigte den Teilnehmerinnen eingangs, wie aus einem ausgewaschenen Tetrapak mit wenigen Handgriffen ein Behältnis wird, das für Büroutensilien oder als Blumentöpfchen verwendet werden kann. 30 Seiten Infomaterial zum Thema Müllvermeidung versprach Christine Garibasch den Teilnehmerinnen. "Aber ihr bekommt das online, das wäre zu viel zum Ausdrucken", ergänzte die Kursleiterin.
Lange haltbar
Ausgesprochen umfangreich war dagegen das mitgebrachte Anschauungsmaterial, darunter verschiedene Putzmittel, Haarshampoo sowie Back- und Puddingpulver. Alles könne sparsam und mit einfachen Mitteln selbst hergestellt werden - teils für nur ein paar Cent. Garibasch zeigte den Frauen, wie sie aus Zitronen- und Orangenschalen "bestes Putzmittel" gegen Fett und Schmutz in der Küche herstellen können. Salz, Essig, Orangenreste und ein guter Mixer: Schon ist ein lange haltbares Haushaltsmittel entstanden, 100 Prozent umweltfreundlich.
Der geäußerten Sorge, dass Naturkosmetik aus eigener Herstellung schneller unbrauchbar werde als kommerzielle Ware, begegnete die Referentin mit dem Tipp, selbst gemachte Kosmetik einfach einzufrieren. Ein einfaches Rezept hatte Garibasch auch für die Herstellung eines Luft- oder Stofferfrischers zur Hand. Fasziniert hörten die Teilnehmerinnen auch, was alles unter Verwendung von Bienenwachs hergestellt werden kann. "Fragen Sie den Imker in der Nachbarschaft. Meist haben die Wachsreste aus ihren Bienenstöcken", so Garibasch zur Materialbesorgung.
"Do it yourself" hieß es dann beim Herstellen eines "Zaubersprays". Dafür baute Christine Garibasch ihre Küchengeräte auf und erzeugte ein Spray als Allzweckmittel für Haus und Küche. Die Teilnehmerinnen durften helfen und in selbst mitgebrachten Behältnissen eine Probe mitnehmen.
Billiger als Handelsware
Nicht zuletzt nannte Garibasch einen nicht zu unterschätzenden Nebeneffekt der Selbstherstellung von Alltagsmittelchen: Umgerechnet seien diese wesentlich billiger als Ware im Handel.
Rezept für Geschirrspüler-Pulver
- Zutaten: 50 Gramm Zitronensäure, 50 Gramm Natron, 100 Gramm Waschsoda.
- Zubereitung: Alles in einer Schüssel mit einem Löffel gut vermischen (Vorsicht, staubt beim Umrühren).
- Einsatz: Zwei Esslöffel Pulver vor jedem Spülgang in das Spülmittelfach geben, die enthaltene Zitronensäure ersetzt den Klarspüler.
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