Das Lehrerkollegium und die Schüler hatten sich zur Verabschiedungsfeier für den 66-jährigen gebürtigen Thumsenreuther viel einfallen lassen. In der Aula hatte er es sich auf einem Thron gemütlich machen dürfen. "Für uns ist es ein trauriger Anlass, dass unser Hans die Schule verlässt", sagte Rektorin Renate Zuber. Sie bezeichnete den Pädagogen als ein "Urgestein der Schule". Er habe die Schule elementar geprägt und werde große Fußstapfen hinterlassen. Zuber nannte Hans Eichhammer auch " Urvater der Inklusion". Schon frühzeitig habe er sich mit diesem Thema beschäftigt.
Konrektorin Gabriele Stock erinnerte an die Laufbahn des Lehrers, der 1983 an die Grundschule Mitterteich gekommen war. Zuvor hatte er in Falkenberg, Wiesau und Waldsassen unterrichtet. "Unsere Schüler haben dich geliebt, die Eltern geschätzt", sagte Stock. Erinnerungen wieder lebendig werden ließen Matthias Siller, vor 35 Jahren einer der ersten Schüler des Pädagogen, sowie Matthias Sillers Tochter Laura, eine der letzten seiner Schülerinnen. Matthias Siller bezeichnete Eichhammer als leidenschaftlichen Pädagogen, der eine ganze Ära geprägt habe. Als Geschenk gab es einen Gutschein für einen geräucherten Karpfen.
"Eigentlich unersetzlich"
Für den Elternbeirat dankte Anja Busl, dass Hans Eichhammer ganze Generationen schulisch begleitet hat. "Sie waren ein beliebter Lehrer, auf Sie war Verlass, Sie waren ein Lehrer der alten Schule, Sie sind eigentlich unersetzlich. Unserer Grundschule wird ein Urgestein fehlen, wir werden Sie vermissen." Zum Abschied gab es ein Fässchen Zoiglbier und dazu etwas Deftiges. Bürgermeister Roland Grillmeier bedauerte, dass er selbst den "Power-Lehrer" nie in der Schule gehabt habe. "Über Ihre Arbeit könnten Sie ein Buch schreiben. Ein Stück Geschichte an unserer Schule geht jetzt in den Ruhestand." Der Bürgermeister bescheinigte dem Pädagogen, dass er die Schule geprägt und Spuren hinterlassen habe. "Wir sagen heute Danke für diese Leistung und Danke für die Begleitung des Umbaus der Grundschule. Danke für Ihren Einsatz für Generationen." Auch der Bürgermeister verabschiedete sich mit Zoigl-Präsenten.
Rektorin Renate Zuber nannte zwischendurch immer wieder einige Details aus dem Leben des Pädagogen. So sei Hans Eichhammer ein Bewunderer der schönen Künste. Nicht zuletzt leitete er über viele Jahre die Schulspielgruppe. "Kunst und Kultur lagen ihm immer am Herzen und er ist ein versierter Kenner der Landeshauptstadt München." Zuber wusste zu schätzen, dass ihr Kollege nie gefrustet gewesen sei oder schlechte Laune gehabt habe, ganz im Gegenteil. "Immer wenn wir in die Schule kamen, waren schon die Fenster gelüftet und es duftete nach Kaffee. Hans Eichhammer war immer einer der Ersten in der Schule. Er war uns Hansdampf in allen Gassen." Abschließend überreichte Zuber die offizielle Urkunde, verbunden mit persönlichen Fingerabdrücken der Kollegen. Helga Pötzl, seit 36 Jahren an der Grundschule, blieb es vorbehalten, Gutscheine im Namen der Kollegen zu überreichen.
Anfangs nicht begeistert
Hans Eichhammer dankte für die tolle Feier und freute sich auch über das Kommen ehemaliger Weggefährten und Kollegen. "Eigentlich wollte ich gar nicht nach Mitterteich, als mir damals in Waldsassen gesagt wurde, ich müsse dahin", berichtete Eichhammer. "Doch nach einem halben Jahr an dieser Grundschule war mir klar, hier bleibe ich, hier fühle ich mich wohl." Sein Dank galt den Eltern, deren Kinder er habe miterziehen unterrichten dürfen. Er habe stets eine gute Beziehung zu den Eltern gehabt und einst auch einen Eltern-Stammtisch eingeführt. "Es war eine schöne Zeit, ich möchte keine Sekunde missen." Lob und Anerkennung zollte er dem Schulstandort Mitterteich, der sich toll entwickelt habe. Am Ende sang der Lehrerchor sogar "Hans, bleib dou", doch Eichhammer machte deutlich, dass er sich auf seinen Ruhestand freue. Dennoch bleibt er der Schule erhalten, er wird künftig ehrenamtlich im Leseclub mitarbeiten.
Abschließend gab es eine besondere Überraschung: Mit einer Rikscha, gefahren von Lehrer Markus Männer, wurde Hans Eichhammer zum Fischhof nach Kleinsterz gefahren, wo die Feierlichkeiten mit einem zünftigen Mittagessen ausklangen. Als "Begleitschutz" waren der frühere Rektor Walter Wenisch und die frühere Lehrerin Angelika Müller mitgefahren.













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