Rund 300 Personen waren es, die am Samstagabend der Einladung der Stadt in die Mehrzweckhalle folgten. Beim Gang über den eigens ausgelegten roten Teppich wurden sie von Bürgermeister Stefan Grillmeier und seiner Ehefrau Andrea persönlich begrüßt. Für den Empfang, der erstmals in der Halle und nicht wie sonst im Josefsheim stattfand, waren Einladungen an Vereine, Unternehmen und soziale Einrichtungen verschickt worden. Für weit über 300 Leute war die Halle bestuhlt.
Für eine besondere Atmosphäre sorgte die indirekte und teils farbige Beleuchtung, Scheinwerfer warfen gleißendes Licht auf die Bühne, wo die Redner standen und die Stadtkapelle Mitterteich immer wieder aufspielte. Nachdem der Abend von acht Sternsingern eröffnet worden war, die um Spenden für das Kindermissionswerk baten, hielt Bürgermeister Stefan Grillmeier eine rund 45-minütige Rede.
Ideenreiche Kommunalpolitik
"Mein Motto für das neue Jahr: mit Humor und Gelassenheit durchs Leben", sagte Grillmeier. "Lassen Sie uns 2023 gemeinsam mit viel Hoffnung, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt angehen." Mitterteich ist eine lebendige Stadt, die den Herausforderungen der Region mit Aktivität begegnet und dabei ihre Chancen nutzt." Mit einer ideenreichen Kommunalpolitik sei die Stellung der Stadt enorm verbessert worden. Mit Verweis auf die millionenschweren Investitionen in abgeschlossene und laufende Projekte forderte er alle auf, ihren Anteil zu leisten und weiter mit anzupacken.
Der Bürgermeister sprach vom "Zukunftsmotor Stadt Mitterteich", der gut entwickelt und prächtig am Laufen sei. In seiner Auflistung erwähnte Grillmeier den Neubau des Kindergartens "Purzelbaum" ebenso wie die Wohnbauprojekte an der Zanklgartenstraße und an der Wiesenstraße. Wichtig seien ihm auch die erneuerbaren Energien - er erinnerte an den Bau einer weiteren Freiflächenphotovoltaikanlage und betonte: "Wir sind auch der Windkraft gegenüber aufgeschlossen ."
Schub für Ortsentwicklung
Einen Dank richtete der Bürgermeister an die heimischen Betriebe. "Die Unternehmen mit ihren Arbeitnehmern bilden das Rückgrat unserer Stadt", so Grillmeier. Er verwies auf diverse Erweiterungsprojekte und kündigte an, dass die Firma EBM Bauer aus Marktredwitz in Mitterteich einen weiteren Standort eröffnen wolle. Nicht unerwähnt ließ er die Neubauten von Aldi und Rossmann mit geplanter Fertigstellung im Oktober 2023. Weiter kündigte er an, unter dem Motto „Mitterteich 2030“ die Ortsentwicklung mit Hilfe eines Architekturbüros aus Marktredwitz voranbringen zu wollen.
Als erfreulich stellte der Bürgermeister weiter heraus, dass für drei ausgeschiedene Ärzte Nachfolgelösungen gefunden worden seien. Weiter verwies Grillmeier auf die positive Entwicklung im Tourismus. "Der Campingplatz in Großbüchlberg gehört zu den besten in ganz Europa. 30 000 Übernachtungen im Jahr sind schon eine Marke", so Grillmeier. Einen enormen Besucherzulauf gebe es seit der Wiedereröffnung in der Eissporthalle.
Geradezu euphorisch erklärte der Bürgermeister in Anbetracht der vielen Projekte und Aufgaben: "Wir bauen Schulden ab und lassen unsere Rücklagen steigen." Die Pro-Kopf-Verschuldung sei in den vergangenen zwei Jahren deutlich gesunken. Die Einwohnerzahl sei zuletzt um 61 Personen gestiegen. Der Bürgermeister sprach abschließend von gewaltigen erbrachten Leistungen und würdigte das vielfältige Engagement vor Ort. "Ich ziehe heute meinen Hut und sage danke, danke und nochmals danke."
"Schreihälse und Wichtigtuer"
Stadtpfarrer Anton Witt erinnerte an sein 17-jähriges Wirken vor Ort. „Echtes Leben gibt es nur dort, wo Menschen sich einander begegnen. Alles, was Menschen zusammenführt, lässt Leben wachsen“, meinte Witt. Kritisch ging er mit der Politik ins Gericht. „In der Politik spalten sich immer mehr Parteien und Gruppen ab.“ Die Medien spielten hierbei eine unglückselige Rolle, so Witt. „Schreihälse und Wichtigtuer bestimmen das Bild“, bedauerte er. Sein Wunsch für 2023: „Macht euch neu auf den Weg ins Leben und macht euch neu auf den Weg zu Gott. Bleibt offen, damit jede Begegnung euer Leben bereichern kann.“ Prädikant Hans Fuchs sprach für die evangelische Kirche ein Gebet. Nachdem noch die Bayernhymne und die deutsche Nationalhymne gesungen waren, folgte der Sturm auf das reichlich bestückte Buffet. Dazu wurden verschiedenste Getränke gereicht, darunter Sekt und Zoigl. Ausgiebig nutzten die Gäste die Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen.
Auf spätere Nachfrage von Oberpfalz-Medien zu den Kosten des Neujahrsempfangs gab Bürgermeister Stefan Grillmeier keine Auskunft. „Wir hatten jetzt zwei Jahre keinen Empfang mehr“, bemerkte Grillmeier und kündigte an, dafür auch künftig die Mehrzweckhalle zu nutzen. Sein Fazit: „Ein großartiger Neujahrsempfang, den sich die Mitterteicher verdient haben.“
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