Adventlich geschmückt war am Montagabend der Sitzungssaal des Rathauses. Kerzen brannten, auf den Tischen lagen die Weihnachtsgrüße des Bürgermeisters, dazu gut verpackt kleine Weihnachtsgeschenke. In der letzten Stadtratssitzung 2018 sprach Bürgermeister Roland Grillmeier von einem spannenden Jahr und dankte allen, die zum Erfolg beigetragen haben.
Hauptthema der Sitzung war jedoch ein Zukunftsprojekt, die Erneuerung der Zubringerleitungen vom Hochbehälter Leonberg nach Mitterteich. „Wir planen jetzt schon seit Jahren, endlich können wir die Entwurfsplanung vorstellen“, sagte Grillmeier. Gebaut wird auf einer Länge von 2,3 Kilometer voraussichtlich von April bis November 2019.
Bernhard Kaltenecker vom Ingenieurbüro Zwick stellte die Planung vor. Die alte Graugussleitung stammt aus dem Jahr 1906, die Asbestzementleitung aus dem Jahr 1970. Beide sind stark sanierungsbedürftig und müssen erneuert werden. Neu verlegt werden sollen 300 und 150 Millimeter starke Leitungen.
Kaltenecker sagte, dass der Trassenverlauf vom Hochbehälter bis zum Bereich der KJF-Werkstätten am Mitterteicher Ortseingang führt, größtenteils neben der Kreisstraße. An Kosten sind rund 1,9 Millionen Euro netto vorgesehen. Nach der Ausschreibung im Winter ist im März die Auftragsvergabe geplant. Der Vertreter des Planungsbüros betonte, dass es im Zuge des Ausbaus zu Einschränkungen kommen kann. Sollten Straße aufgerissen werden, würden diese wieder fachgerecht asphaltiert. Fertig sein soll die neue Leitung bis November.
Der Bürgermeister nannte den Zeitplan realistisch und sprach von einem Herzstück der Mitterteicher Wasserversorgung: "Das ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde." Für Grillmeier war klar, dass der Neubau der Wasserleitung die Gebühren belasten wird, allerdings sei die Maßnahme dringend geboten. Er hoffte auf eine staatliche Förderung, im Raum stehen 300.000 bis 400.000 Euro.
Josef Schwägerl (CSU) machte deutlich, dass es zum Ausbau der Wasserleitung keine Alternative gibt. „Ich hoffe, dass die neue Leitung auch über 100 Jahre hält, wie die alte Leitung.“ Johann Brandl (SPD) sprach von einer wichtigen Baumaßnahme und dankte Bernhard Kaltenecker für die verständlichen Erklärungen.
Bernhard Thoma wollte wissen, ob die Baumaßnahme mit der Nachbargemeinde abgestimmt ist. Bürgermeister Roland Grillmeier antwortete: „Die Leonberger Bürger und drei weitere Ortsteile werden mit unserem Wasser versorgt.“ Bauamtsleiter Thomas Grillmeier wusste, dass der Leonberger Gemeinderat kommenden Montag informiert wird. Der Stadtrat stimmt einstimmig der Planung zu, gleichzeitig wird ein Förderantrag gestellt.
Weiter fällte das Gremium den Beschluss, im ersten Quartal 2019 über die Beiträge und Gebühren der Entwässerungssatzung zu beraten. Zur Begründung hieß es, die Neukalkulation der Wasserverbrauchsgebühren sei heuer nicht mehr möglich. Die erforderlichen Vorarbeiten sollen nun zeitnah im neuen Jahr erfolgen.
Zur Kenntnis nahm der Stadtrat die Auflösung der Arbeitsgemeinschaft Werbegemeinschaft Stiftland. Deren Aufgaben wird die Ikom Stiftland übernehmen. Der Bürgermeister sagte, dass keine Mehrkosten auf die Kommunen zukommen. Als touristische Fachkraft wird weiter Belinda Hoyer (Stadtverwaltung Waldsassen) tätig sein. Die Touristiker aus den zehn Mitgliedsgemeinden treffen sich künftig zweimal im Jahr.
Rechnungsprüfungsvorsitzender Bernhard Thoma berichtete, dass die dreitägige Untersuchung der Jahresrechnung 2017 keine gravierenden Verfehlungen ergeben haben. Lob galt der Kämmerei und Stadtverwaltung für die umfassenden Informationen bei allen Fragen.
Thoma gab den Wunsch einiger Bürger weiter, Satzungen im Internet zu veröffentlichen. Im speziellen geht es um die Straßenreinigungs- und Kehrsatzung, die ab dem neuen Jahr auch für Pleußen gelten soll. Klaus Schüssler von der Stadtverwaltung sicherte das zu. Bürgermeister Grillmeier warb um Verständnis bei den Bürgern im Ortsteil, dass ab 2019 auch dort gekehrt werden soll. Näheres will er bei der Bürgerversammlung in Pleußen im Frühjahr erläutern.
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