Erstmalig zu einem offenen Elternabend zum Thema "Achtung Gefühle!" - Kindern begegnen bei Wut, Stress und anderen starken Gefühlen - lud kürzlich das Kinderhaus Purzelbaum ein. "Mit über 50 Teilnehmenden, junge Mütter und Väter aus Mitterteich und Umgebung, übertraf die Resonanz alle Erwartungen", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Leiterin des Kinderhauses, Julia Merz-Neudert, zeigte sich bei ihrer Begrüßung darüber hoch erfreut, bedankte sich beim Elternbeirat für die Unterstützung in der Organisation und stellte eine Fortsetzung des Angebots in Aussicht.
Als Referentin konnte Marion Neumann, Leiterin der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Tirschenreuth, gewonnen werden. "Neumann schaffte anschließend mit Leichtigkeit den Spagat zwischen fachlich fundierten Inhalten zur psychosozialen Entwicklung von Kleinkindern, eigenen langjährigen Erfahrungen aus beruflichem und privatem Kontext und dem unbedingt notwendigem Quäntchen Humor bei diesem Thema", heißt es in der Mitteilung.
Laut Neumann sei es wichtig, besonders in trotzigen Zeiten dem Kind beizustehen. Trotz sei ein sehr essenzieller Baustein kindlicher Entwicklung. Entwicklungsbegleitend zur Trotzphase, auch als Autonomiephase bezeichnet, sei eine immense motorische und kognitive Entwicklung. Dabei könnten die Kinder ihre aufkommenden Gefühle nicht benennen und noch weniger mit ihnen umgehen. Diese herausfordernden, oft sprunghaften Gefühlsausbrüche dürften Eltern keinesfalls persönlich, aber dennoch ernst nehmen. Akut helfen könne es, die kindlichen aber auch eigenen Gefühle zu benennen, auch einmal körperlich Halt zu geben und die ersten Gefühlsstürme vorüberziehen zu lassen. Einfache, altersangepasste Erklärungen, genügend Aufmerksamkeit und angepasstes Lob für angemessenes Verhalten, aber auch einmal ein konsequentes "Nein" und nachvollziehbare Regeln böten Kindern einen notwendigen Entwicklungsrahmen und Orientierung.
Neumann sprach den Anwesenden viel Mut und Kraft für diese herausfordernde Entwicklungsphase zu und prophezeite, dass die schlimmsten Trotzphasen in aller Regel ungefähr mit dem vierten Lebensjahr abflauten und sich im Vorschulalter verlieren sollten. Gleichzeitig stellte sie schmunzelnd die Pubertät als nächsten größeren Entwicklungsschritt in Aussicht. Es folgten laut Mitteilung noch ein reger Austausch und die Nennung vieler Beispiele aus dem Alltag.
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