Landauf, landab wurde am Wochenende in den Städten und Gemeinden im Landkreis beim Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Im Mittelpunkt standen diesmal der Angriffskrieg in der Ukraine und das große Leid, das er über die Bevölkerung gebracht hat.
In Mitterteich begann das Gedenken am Samstagabend mit einem festlichen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche, musikalisch gestaltet vom Männergesangverein. Anschließend zogen die Vereine und Vertreter des öffentlichen Lebens im Kirchenzug zum Kriegerdenkmal. Die Stadtkapelle und Fackelträger führten den Zug an. Dort stellte die Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) eine Ehrenwache.
Nach einem kurzen Gebet von Kaplan Daniel Schmid ergriff Bürgermeister Stefan Grillmeier das Wort. "Der Ukraine gilt unsere uneingeschränkte Solidarität. In einem geeinten Europa darf der innere Friede nicht durch Uneinigkeit zu einem rein äußerlichen Vertragsfrieden werden", sagte er.
Bürgermeister Grillmeier erinnerte er an die Opfer der beiden Weltkriege. Das Kriegsende im Mai 1945 nannte er für die Deutschen und Europa ein mit der Hoffnung auf Frieden verbundener Tag der Befreiung. "Der Volkstrauertag ist ein Tag der Mahnung und gleichzeitig der Hoffnung, nämlich dass Menschen aus der Geschichte lernen. In Europa haben wir Gott sei Dank zu einem friedlichen Miteinander gefunden."
Dass dies nicht überall der Fall sei, zeige ein Blick auf die derzeitige Lage in der Welt. "Bei aller positiven Kraft zu einem vertieften Miteinander droht der Krieg in der Ukraine, diese Entwicklung ins Gegenteil zu verkehren", sagte der Bürgermeister. "Zum Feind Russlands kann jeder werden, der gegen den Herrschaftsanspruch des Kremls auf einen beliebigen Teil der ehemaligen Sowjetunion ist."
Der Mitterteicher Bürgermeister nannte es in seiner Rede erschreckend, dass Russland nahezu die gleichen Ziele in der Ukraine bombardiere wie einst Nazi-Deutschland. "Unsere Verantwortung besteht darin, nie wieder gleichgültig gegenüber den Opfern von Krieg und Gewalt zu sein. Wir müssen aus der Geschichte lernen und brauchen in Europa eine Kultur des Dialogs und des gegenseitigen Respekts", sagte Grillmeier.
Weiter bedauerte der Rathauschef, dass in der Gesellschaft Respekt vor dem Nächsten und das Bewusstsein für den Frieden schwinden würden. "Wahrhaft Frieden zu stiften, bedeutet, inneren Frieden zu suchen und äußeren Frieden aktiv zu fördern. Dazu gehören vor allem Respekt und Vertrauen." Die Gedenkfeier endete mit drei Böllerschüssen, abgefeuert von Alois Wurm.
















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