Vor zwei Jahren starteten die Arbeiten an dem Großprojekt, das die Sanierung der Grundschule und den Neubau eines Kinderhorts umfasst. In der Vorwoche hatte Bürgermeister Roland Grillmeier bei einem Ortstermin informiert, dass die Kosten von 8,82 Millionen Euro (Stand Juni 2017) auf jetzt 9,8 Millionen Euro gestiegen seien. Hinzu komme eine Verschiebung des Zeitplans um ein halbes Jahr. Allerdings habe sich auch die Fördersumme von 6,2 auf 6,7 Millionen Euro erhöht.
In der jüngsten Stadtratssitzung nannte Bürgermeister Roland Grillmeier wie schon beim Ortstermin die Gründe für die Entwicklung, gab aber gleichzeitig zu bedenken, dass bereits 83 Prozent aller Bauleistungen ausgeschrieben worden seien.
Josef Schwägerl (CSU) erinnerte daran, dass man 2017 mögliche Kostensteigerungen schon einkalkuliert habe. "Aber jetzt haben wir trotzdem zwölf Prozent mehr Kosten als noch 2017." Fakt sei, so Schwägerl, dass verschiedene Gewerke einfach zu spät ausgeschrieben worden seien. Er äußerte die Befürchtung, dass die "Zehn-Millionen-Schallmauer" bis zur Fertigstellung fallen werde.
Bürgermeister Grillmeier berichtete, dass man europaweite Ausschreibungen habe vornehmen müssen. "Obwohl eigentlich nur Firmen aus der Region und etwas darüber hinaus Angebote abgaben. Firmen aus dem Ausland gaben keine Angebote ab." Grillmeier sprach im Zusammenhang mit den Ausschreibungsvorgaben von "Wahnsinn".
Johann Brandl (SPD) sprach sich dafür aus, die Abgeordneten aus der Region auf die Probleme mit europaweiten Ausschreibungen hinzuweisen. Enttäuscht zeigte sich Brandl vom Architekten, seiner Meinung nach sei oft nicht rechtzeitig genug agiert worden. Auch Brandl befürchtet, dass die Zehn-Millionen-Grenze bald fallen werde. Den Baufortschritt bezeichnete er als "eher schleppend".
Bernhard Thoma (Freie Wähler) sah ebenfalls beim Architekten eine gehörige Mitschuld an der Kostensituation, zumal mögliche Steigerungen mit berücksichtigt worden seien. "Und jetzt haben wir zwölf Prozent mehr Kosten." Ob die Fertigstellung tatsächlich wie derzeit geplant erfolgt, sei auch fraglich. "Wir müssen denen mehr auf die Finger schauen, auch der Ablauf der Baustelle ist alles andere als optimal", meinte Thoma.
Bürgermeister Roland Grillmeier bat darum, von allzu großer Schwarzmalerei abzusehen. "So katastrophal ist es nun auch wieder nicht", sagte Grillmeier und nahm die Planer in Schutz: "Die haben es auch nicht leicht." Grillmeier betonte, dass der Hauptteil der Sanierung erledigt sei, der aktuelle Bauzeitenplan dürfte eingehalten werden. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für Ende 2021 vorgesehen.
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