Trauer um Tomislav Dudas

Wie erst jetzt nach einer Mitteilung des Bistums Regensburg bekannt wurde, ist der frühere Mitterteicher Kaplan und spätere Pfarrer von Pechbrunn, Tomislav Dudas, im April 2018 verstorben. Der Priester war ab 1992 Kaplan in Mitterteich und von November 1993 bis August 2007 Pfarradministrator in Pechbrunn. Zum 1. September 2008 wechselte er als Pfarradministrator in die Pfarrei Failnbach-Ruhstorf. Aufgrund einer fortschreitenden Erkrankung und einiger Klinikaufenthalte ging er im Juni 2014 als Hausgeistlicher ins Caritas-Altenheim Essenbach. 2016 kehrte er in seine Heimat Kroatien zurück.

Das Leben von Tomislav Dudas war geprägt vom Bürgerkrieg in seiner Heimat. Darunter litt er sehr. Am 10. September 1991 zerschmetterte eine serbische Granate sein linkes Bein. 20 Jahre zuvor war der Kroate an ein Priesterseminar in Rom gegangen - damals im kommunistischen Jugoslawien keine einfache Sache. Nach dem Studium in Zagreb wurde der junge Priester zunächst Kaplan in Sid, dann Pfarrer in Bercasovo bei Vukovar.

Sein Engagement als Priester hat ihn auf serbischer Seite unbeliebt gemacht. Gleich nach Kriegsbeginn gab es Durchsuchungen im Pfarrhaus und bald landete Dudas im Gefängnis. Als er einmal für kurze Zeit aus der Haft entlassen wurde, flüchtete der Geistliche – nach Rücksprache mit seinem Bischof – zu seinen Eltern nach Vukovar. Dort unterstützte er Senioren, half beim Verteilen der Medizin und zelebrierte auch Gottesdienste. Bei der Rückkehr von einem Gottesdienst passierte es: Vier Granaten der serbischen Truppen schlugen im Hof der Familie Dudas ein. Sowohl der Priester als auch sein Vater wurden schwer verletzt. Der Vater verlor das rechte Bein, Tomislav Dudas musste sich das linke Bein amputieren lassen. In Deutschland erhielt der Priester eine Prothese und lernte wieder laufen. Dort erweiterte er auch seine Deutschkenntnisse. Als in Mitterteich ein Kaplan gesucht wurde, bewarb er sich.

In den Pfarrgemeinden, in denen er tätig war, ließ sich Tomislav Dudas auch durch sein körperliches Leiden nicht abhalten, täglich die heilige Messe zu lesen und die Sakramente zu spenden. Um seine kranke Mutter sorgte er sich sehr, oft reiste er zu Besuchen nach Kroatien.

Der 1956 in Petrovci im ehemaligen Jugoslawien geborene Geistliche starb im April in Kroatien. In seiner früheren Pfarrei in Pechbrunn wurde für ihn bereits ein Gedenkgottesdienst gefeiert. Ein weiterer Gottesdienst zum Gedenken an Tomislav Dudas folgt am Sonntag, 29. Juli, um 19 Uhr in der Mitterteich Stadtpfarrkirche.