Moosbach
21.06.2019 - 10:13 Uhr

Eigenlösung oder Verbund

Wie wird die Wasserversorgung von Gaisheim künftig aussehen? Eigenständig oder an Tröbes, Etzgersrieth oder Moosbach angeschlossen, das ist die große Frage.

Wie geht es mit den Gaisheim Quellen weiter? Werden sie saniert oder nicht mehr benötigt? Bild: gi
Wie geht es mit den Gaisheim Quellen weiter? Werden sie saniert oder nicht mehr benötigt?

Es vergeht kaum eine Sitzung, ohne dass die Wasserversorgung Gaisheim zur Sprache kommt. Deshalb berichtete Bürgermeister Hermann Ach in der Marktratssitzung über die Ergebnisse der Dorfversammlungen in Tröbes, Etzgersrieth, Gaisheim und Moosbach. In Gaisheim fanden sogar schon vier Versammlungen statt. In allen Versammlungen wünschten die Bürger, dass ihre Wasserversorgung auch weiterhin rechtlich selbständig bleibt. Bisherige Beschlusslage sei, dass der Gemeinderat den Anschluss des Gemeindeteiles Gaisheim an die Wasserversorgung Tröbes mit vorläufiger Auflassung der Quellen Gaisheim und den Verbund der Wasserversorgung Moosbach mit der Wasserversorgung Tröbes favorisiere. Dabei soll Gaisheim den Verbund mit Tröbes finanzieren. Den Verbund von Moosbach mit Tröbes würde Moosbach bezahlen. Ob es am Ende schließlich zu einer Einrichtungseinheit der bestehenden vier Wasserversorgungen Moosbach, Gaisheim, Tröbes und Etzgersrieth mit allerorts gleichen Beiträgen und Gebühren kommt, diese Frage hat der Gemeinderat in seinem Beschluss offen gelassen.

In der Dorfversammlung im Gaisheim am 7. Juni 2019 erhielten die dortigen Bürger die Möglichkeit, in geheimer Abstimmung über die Art und Weise ihrer künftigen Wasserversorgung abzustimmen. Fünfzehn von 19 anwesenden Bürgern wollten die Eigenständigkeit ihrer Wasserversorgung erhalten. Für die Sanierung aller vier Quellen gab es keine Stimme. Die wäre auch die teuerste Lösung mit durchschnittlich 11.700 Euro für ein Wohngrundstück und 43.400 Euro für einen landwirtschaftlichen Betrieb. Immerhin sieben Stimmen gab es für die Sanierung von zwei der vier Quellen und durchschnittlichen Kosten von 8300 beziehungsweise 30.600 Euro. Neun, und damit die meisten Bürger, entschieden sich für die Eigenständigkeit ohne Quellsanierung mit Verbund zur Wasserversorgung Tröbes und einer Verbundleitung zwischen Etzgersrieth und Rückersrieth.

Im ungünstigsten Fall müssen hier die Gaisheimer pro Anwesen mit 8800 Euro (Wohnhaus) und 32.400 Euro (Landwirtschaftlicher Betrieb) rechnen. Da sich bei dieser Lösungsmöglichkeit auch die Wasserversorgung von Tröbes verbessert, denn statistisch gesehen fehlen Tröbes täglich 7 Kubikmeter Trinkwasser, würde sich die Belastung für Gaisheim anteilig reduzieren. Bürgermeister Hermann Ach wies darauf hin, dass der Bayerische Gemeindetag in München derzeit diese Möglichkeit der Kostenteilung auf Gaisheim und Tröbes aus rechtlicher Sicht überprüfe. Das Ergebnis liege noch nicht vor. Eine letzte Möglichkeit wäre noch, die Wasserversorgung Gaisheim mit der Wasserversorgung Tröbes bei vorübergehender Aufgabe der Quellen zu verbinden. Dies würde aber den Verlust der Eigenständigkeit von Gaisheim bedeuten.

Ach wies darauf hin, dass man sehr unter Zeitdruck stehe, da die derzeit günstigen Zuschuss-Richtlinien nur bis Dezember 2021 befristet sind. Niemand wisse, wie es danach weitergehe. Hans Maier schlug deshalb eine Teilausschreibung vor. Das sah Ach nicht als Alternative, denn ohne schlüssiges Konzept bekomme man keine Genehmigung für einen vorzeitigen Baubeginn. Erika Sauer hielt die Bildung einer Einrichtungseinheit aller vier Wasserversorgungsanlagen derzeit nicht für machbar, weil nicht alle den gleichen technischen Stand haben. Ohne die Stellungnahme des Gemeindetages, waren sich alle einig, sei eine Entscheidung nicht sinnvoll. Bürgermeister Ach schlug deshalb eine erneute Vertagung bis zu nächsten Sitzung vor. „Bis dahin sollte die Antwort aus München vorliegen“.

Thema Datenschutz:

Immer wichtiger wird der Datenschutz bei den Kommunen. Um allen rechtlichen Vorgaben nachzukommen, beabsichtigt der Landkreis Neustadt/WN einen Datenschutz- und Informationssicherheitsbeauftragten einzustellen, der auch die Kommunen des Landkreises betreut. Die Kosten sollen zu 75 Prozent von den Gemeinden und zu 25 Prozent vom Landkreis getragen werden. Bürgermeister Hermann Ach riet in der Gemeinderatssitzung zum Abschluss einer entsprechenden Zweckvereinbarung. Danach zahlen die Kommunen einen Jahresbeitrag pro Einwohner von 14 Cent. Der relativ günstige Preis resultiert aus staatlichen Zuschüssen. Ohne diese Zuschüsse würden pro Einwohner 91 Cent anfallen. Das ist immer noch billiger, als die Anstellung eines entsprechenden Fachmannes, gab Bürgermeister zu bedenken. Die Zweckvereinbarung wurde deshalb einstimmig angenommen.

Wie wird die Wasserversorgung von Gaisheim künftig aussehen? Eigenständig oder an Tröbes, Etzgersrieth oder Moosbach angeschlossen, das ist die große Frage. Bild: gi
Wie wird die Wasserversorgung von Gaisheim künftig aussehen? Eigenständig oder an Tröbes, Etzgersrieth oder Moosbach angeschlossen, das ist die große Frage.
Wie wird die Wasserversorgung von Gaisheim künftig aussehen? Eigenständig oder an Tröbes, Etzgersrieth oder Moosbach angeschlossen, das ist die große Frage. Bild: gi
Wie wird die Wasserversorgung von Gaisheim künftig aussehen? Eigenständig oder an Tröbes, Etzgersrieth oder Moosbach angeschlossen, das ist die große Frage.
 
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