Moosbach
29.11.2019 - 18:06 Uhr

"Falscher Eberhofer" spendet 5000 Euro

Das Tragen einer echten Polizeijacke kostet beim Amtsgericht Weiden 450 Euro. Der Vohenstraußer Markus Schmid trug das „kostbare“ Stück beim Moosbacher Weiberfasching. Der „tatsächliche“ Wert der Lederjacke ist höher. exakt 4800 Euro.

Markus Schmid, der "falsche Eberhofer" übergibt Thomas Lintl, Bayerische Polizeistiftung (links) und Herbert Putzer, Vorsitzender der Kinderkrebshilfe in der nördlichen Oberpfalz (rechts) die Spendenschecks über 1.000 und 4.000 Euro. Bild: bey
Markus Schmid, der "falsche Eberhofer" übergibt Thomas Lintl, Bayerische Polizeistiftung (links) und Herbert Putzer, Vorsitzender der Kinderkrebshilfe in der nördlichen Oberpfalz (rechts) die Spendenschecks über 1.000 und 4.000 Euro.

Dieser Betrag wanderte beim "Lewakas-Fest" in die Kassen. Da legte der Verein "Mühlschleif-Haisl" noch 200 Euro drauf. So überreichte am Dienstagnachmittag der "Eberhofer" Markus Schmid dem Vorsitzenden der Kinderkrebshilfe Oberpfalz Nord, Herbert Putzer, eine Spende von 4000 Euro und Thomas Lintl von der Bayerischen Polizeistiftung eine Spende in Höhe von 1000 Euro.

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Moosbach14.10.2019

Bürgermeister Hermann Ach nannte das "Lewakas-Fest" einen einzigartigen Erfolg, den der Moosbacher Weiberfasching bisher nicht hatte. Er lobte den "Auslöser" für das tolle Ereignis, Markus Schmid, und dessen Freunde und Helfer beim "Lewakas-Fest", die Mitglieder des "Storm-Clan" mit ihrem Vorsitzenden Stefan Rappl und "Mühlschleif-Haisl" mit Manuel Balk.

Viele Vereine helfen

Größerer Erfolg als Weiberfasching

"In Moosbach hat sich schon viel zugetragen, aber dass wir einen ,falschen Eberhofer' hatten, das gab es noch nie", sagte das Marktoberhaupt. Die Gerichtsverhandlung habe den Eindruck erweckt, dass eine Vielzahl der Zuhörer gegenüber dem Staatsanwalt eine andere Sichtweise haben. Gerade deshalb freue es ihn, dass sich daraus ein einzigartiges Fest entwickelt habe. Das Fest habe viele Unterstützer gefunden und konnte aufgrund der Spenden kostenneutral abgehalten werden. 1500 Leberkas-Semmeln gegen Spenden sowie der Getränkeverkauf hätten den Erlös gebracht. Ach dankte auch dem echten "Eberhofer-Team", das sich umgehend nach Bekanntwerden des Urteils für Markus Schmid eingesetzt habe.

"Wer hätte nach der Verhandlung vor dem Amtsgericht an dieses Ende gedacht?", fragte Markus Schmid. Er erinnerte daran, dass der Staatsanwalt eine freiwillige Zahlung für einen guten Zweck in Höhe von 1 000 Euro zur Beendigung des Verfahrens abgelehnt habe. Als dann der "echte Eberhofer" angerufen und ihm die Übernahme der Geldstrafe zugesagt habe, sei ihm die Sprache weggeblieben. Zu dieser Zeit waren noch 190 Euro aus einer Facebook-Aktion übrig. Mit Unterstützung von Moosbacher Vereinen, deren Hilfe Markus Schmid als einzigartig lobte, wurde die Idee zum "Lewakas-Fest" geboren.

Herbert Putzer versicherte, dass dieses "gewaltige Geschenk" großes Leid mindere. "Die Strapazen, die du erlebt hast, waren wohl nicht so schön, aber man sieht, was aus einem Weiberfasching werden kann." Und mit leicht sarkastischem Unterton merkte Putzer an, man müsse eigentlich Polizei und Staatsanwalt danken, weil sonst das "Lewakas-Fest" nicht zustande gekommen wäre.

Bei der Scheckübergabe an Thomas Lintl, Bayerische Polizeistiftung, betonte Markus Schmid, dass viele Polizeibeamte an Brennpunkten ihr Leben einsetzen. Er habe auch Zuschriften von Polizeibeamten erhalten, die ihm ihre Solidarität versicherten.

Vermeintlich gute Idee

Lintl, räumte ein, dass ein dummer Streich und eine vermeintlich gute Idee "in die Hose" gegangen ist. Die Aktion zeige, dass Zusammenhalt in Moosbach funktioniert. Er versicherte, dass die 1 000 Euro für Kollegen verwendet werden.

Die Bayerische Polizeistiftung unterstützt im Dienst verletzte Kollegen, beispielsweise bei Verkehrsunfällen, bei Widerstandsleistungen oder bei Übungen. Im Jahr 2019 wurde bisher 100 Polizeibeamten geholfen, das bedeutet gegenüber dem Vorjahr mit 65 Polizeibeamten eine erhebliche Steigerung.

Markus Schmid war Auslöser für eine zunächst als strafbar eingestufte Tat, dann aber auch gemeinsam mit seinen Helfern verantwortlich, diese Tat zu einer Hilfsaktion umzumünzen, an der letztlich sogar die Polizei in Form ihrer Stiftung profitierte. Bild: bey
Markus Schmid war Auslöser für eine zunächst als strafbar eingestufte Tat, dann aber auch gemeinsam mit seinen Helfern verantwortlich, diese Tat zu einer Hilfsaktion umzumünzen, an der letztlich sogar die Polizei in Form ihrer Stiftung profitierte.
 
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