Moosbach wieder bürgernäher machen

Die Bürgerliste Moosbach ist im Gasthof Bodensteiner in Tröbes zur Nominierungsversammlung zusammengekommen. "Das ist nicht glücklich gelaufen in der letzten Zeit", sagte Bernhard Rom aus Tröbes, der auf Platz 1 kandidiert. Franz Eger aus Ragenwies ergänzte: "Die Bürger haben keinen Ansprechpartner mehr in der Politik vor Ort." Demnach hätten etwa die Bürger im Ortsteil Saubersrieth "keinen Stellenwert". Das habe er persönlich bei den Auseinandersetzungen um die bei Gaisheim geplanten Windkraftanlagen erlebt. Mit der Gründung der Bürgerliste solle sich das ändern.

"Wir machen das, damit die Bürger jemanden zur Seite bekommen und jemand da ist, auf den sie zugehen können", sagte Eger. Dabei gehe es den Kandidaten "nicht um Eigennutz", vielmehr folgten sie damit vielfachem Wunsch in der Bevölkerung: "Wir wurden darauf angesprochen und direkt zur Bildung einer Bürgerliste aufgefordert." Nun verkündete Eger, dass es dafür ausreichend Kandidaten gebe, die sich aus allen Fraktionen zusammenschließen. Auch Parteilose gehörten dazu: "Wir wollen Sammler von Meinungen sein."

Das Ziel sei eine Kommunalpolitik mit und für die Bürger der Marktgemeinde Moosbach, sagte Eger. Beide Redner betonten als Grundregeln der neuen Gemeinschaft ein "ideologiefreies, sachbezogenes, vielfältiges und parteiübergreifendes" Fundament. Durch die hohe Anzahl an Kandidaten fühlten sich die Initiatoren in ihrer Arbeit bestätigt, sagte Rom: Kein Platz auf der Kandidatenliste sei frei geblieben. Auch für Ersatz se gesorgt: "Das haben wir gehofft und das gibt neue Motivation." Jeder könne dabei sein, egal welcher Hautfarbe, welcher Religion oder Partei: "Für mich ist jeder gleich."

Hans-Peter Voit aus Saubersrieth leitete die Wahlversammlung. Die Teilnehmer bestätigten mit überwältigender Mehrheit die jeweiligen Kandidaten. Karl Frischholz stellte die endgültige Liste für die Marktratswahl zusammen. Einen eigenen Bürgermeisterkandidaten wolle die Bürgerliste nicht stellen, erklärte Rom: "Das Programm unserer Arbeit im Marktrat machen die Bürger. Wir wollen mehr auf die Bürger hören, als das von den Parteien im Marktrat in der Vergangenheit der Fall war." Es gebe einiges zu bewegen.

Noch sei mit der Aufstellung der Kandidaten nicht alles "in trockenen Tüchern", betonte Eger nach den Wahlvorgängen. Der Wahlvorschlag werde zwar am Donnerstagnachmittag offiziell auf der Gemeindeverwaltung vorgelegt, aber es brauche noch Unterstützer. Diese dürften selbst keine Kandidaten sein und auch nicht auf anderen Listen stehen. Bis zum 3. Februar seien mindestens 60 gültige Unterschriften erforderlich. Die Unterstützerliste liegt ab Freitag, 20. Dezember, im Rathaus Moosbach aus.