Moosbach
05.12.2025 - 11:21 Uhr

Moosbach steht mit Kindergarten ein Großprojekt bevor

Bei der Bürgerversammlung in Moosbach präsentierte Bürgermeister Armin Bulenda eine Menge Datenmaterial. Während die Tourismusbilanz für den Ort stabil bleibt, kommt bei der Kindergartensanierung ein teures Projekt auf die Gemeinde zu.

Der Kindergarten muss saniert und erweitert werden – oder vielleicht doch neu gebaut? Die Pläne sollen Anfang 2026 vorgestellt werden, hieß es in der Bürgerversammlung. Das bedeutet für den ohnehin verschuldeten Markt Moosbach enorme finanzielle Anstrengungen. Archivbild: gi
Der Kindergarten muss saniert und erweitert werden – oder vielleicht doch neu gebaut? Die Pläne sollen Anfang 2026 vorgestellt werden, hieß es in der Bürgerversammlung. Das bedeutet für den ohnehin verschuldeten Markt Moosbach enorme finanzielle Anstrengungen.

Eine harmonische Bürgerversammlung mit rund 80 Teilnehmenden fand im Moosbacher Rathaussaal statt. Bürgermeister Armin Bulenda präsentierte umfangreiches Zahlenmaterial. Im laufenden Jahr wurden 25 Bauanträge behandelt – darunter vier Wohnhausneubauten und sieben gewerbliche Vorhaben. Von den derzeit 2.392 Einwohnern sind 29 Asylbewerber und 13 ukrainische Staatsangehörige. Das Standesamt verzeichnete 2025 insgesamt 14 Geburten, 23 Sterbefälle und 23 Eheschließungen. Die Altersstruktur reicht von 131 Kindern im Alter von 0 bis 5 Jahren über 96 Kinder zwischen 6 und 10 Jahren sowie 111 Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren bis hin zu 16 Seniorinnen und Senioren im Alter von 86 bis 90 Jahren und drei Hochbetagten im Alter von 96 bis 105 Jahren.

24.500 Übernachtungen

Die Übernachtungszahlen im Tourismus seien stabil und lägen weiterhin bei rund 24.500 pro Jahr. Die Wertschöpfung daraus belaufe sich auf etwa 1,6 Millionen Euro. Als besonders positiv für den Tourismus hob Bulenda die Auszeichnung Moosbachs als „Naturerlebnisdorf“ hervor. Nur Moosbach und Friedenfels tragen dieses Qualitätssiegel in Bayern. Mit dem Titel war ein Preisgeld von 30.000 Euro verbunden. Zudem erhielt Moosbach von der Staatsregierung das Gütesiegel „Heimatdorf“, das mit 60.000 Euro dotiert ist. Bulenda nannte anschließend die Vorzüge der kommunalen Infrastruktur, darunter die Grundschule, das Hallenbad mit 31.062 Besuchenden, die kommunale Musikschule, die Gemeinde- und Pfarrbücherei, neun aktive Feuerwehren sowie zehn gemeindeeigene Kirchen. Weitere Einrichtungen sind der Generationenpark „Gruberbach“, die Schlossanlage Burgtreswitz oder die Gäste-Information.

Kindergarten ein Sorgenkind

Besorgniserregend sei das Defizit des Kindergartens Moosbach: 2022 lag es bei über 60.000 Euro, 2023 bei rund 100.000 Euro. Für 2024 liegen noch keine Zahlen vor; der Geschäftsführer habe diese erst für Dezember 2025 angekündigt. Bulenda sprach auch die künftige Entwicklung der Einrichtung an. Kinderkrippe, Kindergarten und die derzeit in der Schule ausgelagerte Vorschule seien vollständig ausgelastet. Die Kindergartenräume seien inzwischen sanierungsbedürftig – im Eingangsbereich dringe sogar Wasser durchs Dach. Der Marktgemeinderat arbeite seit Monaten gemeinsam mit einem Architekten an den zukünftigen Planungen. Varianten von Neubau über Sanierung bis Erweiterung würden geprüft. Zwei Workshops fanden bereits statt; im Januar 2026 soll eine Vorzugsvariante mit Kostenschätzung vorgelegt werden. Dies werde die kommenden Haushalte stark belasten. Zur Haushaltslage berichtete Bulenda, dass Überschüsse aus der Verkehrsüberwachung Löcher stopfen würden. 2025 seien bislang 8.693,77 Euro erwirtschaftet worden – aus 1.089 Delikten, darunter 912 Verwarnungen und 177 Bußgelder. Insgesamt wurden 18 Fahrverbote verhängt. In der Hauptstraße werde teils mit bis zu 100 km/h gerast.

Die wichtigsten Einnahmequellen seien die Einkommensteuerbeteiligung mit 1,4 Millionen Euro, die Schlüsselzuweisung mit 1,22 Millionen Euro, Grund- und Gewerbesteuer mit 828.400 Euro sowie Gebühreneinnahmen von 1,1 Millionen Euro. Die Hebesätze wurden nach neuen Einheitswerten deutlich gesenkt: die Grundsteuer A von 380 auf 160 Prozent, die Grundsteuer B von 380 auf 155 Prozent. Zur aktuellen Verschuldung von 4.063.315 Euro betonte Bulenda, diese zeichne ein verfälschtes Bild. Kreditaufnahmen seien notwendig gewesen, weil bewilligte Staatsmittel für den Wasserleitungsbau noch nicht ausgezahlt wurden. Keine Probleme gebe es bei der Bereitstellung von Bauland im Baugebiet „Steinling III“. In drei Abschnitten seien bisher 58 Bauplätze erschlossen worden. Der Quadratmeterpreis inklusive Erschließung, Anschluss an das Nahwärmenetz und Glasfaser liege bei rund 100 Euro. Auch das Gewerbegebiet Hammermühle soll ab 2026 um 10.000 Quadratmeter erweitert werden.

Gerüchteküche Discounter

In Moosbach spreche „jedermann“ über die mögliche Ansiedlung eines Discounters an der Eslarner Straße, am Eingang zum Gruberbachtal. Bulenda kommentierte dies knapp: „Schaut sehr gut aus.“ Entscheidungen würden Anfang 2026 fallen. Zum Heimatfest 2027 berichtete Bulenda, der Festausschuss plane bereits intensiv. Wo der neue Festplatz entstehen soll, wollte er jedoch noch nicht verraten.

 
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