Moosbach
26.11.2021 - 17:59 Uhr

Moosbacher Heimatforscher wieder auf Spurensuche

Moosbachs Bürgermeister kommen als erste in den Genuss des druckfrischen Werkes. Der Heimatkundliche Arbeitskreis stellt seine neue Broschüre vor. Mit interessanten Themen und vielen Bildern geht die "Spurensuche" weiter.

Das malerische Schloss Burgtreswitz inspirierte auch Malers Christoph Vogel. Dessen bisher unbekannte, aus dem 16. Jahrhundert stammende Ansicht der mächtigen Burganlage präsentiert HAK-Sprecher Peter Garreiss in der neuen "Spurensuche"-Broschüre. Bild: gi
Das malerische Schloss Burgtreswitz inspirierte auch Malers Christoph Vogel. Dessen bisher unbekannte, aus dem 16. Jahrhundert stammende Ansicht der mächtigen Burganlage präsentiert HAK-Sprecher Peter Garreiss in der neuen "Spurensuche"-Broschüre.

Der Heimatkundliche Arbeitskreis (HAK) Moosbach hat den neunten Band seiner jährlich erscheinenden Broschüre „Spurensuche“ herausgegeben. Die mit 130 Bildern auf 164 Seiten ausgestattete Spurensuche Nr. 9 stellten die Geschichtsforscher des HAK am Donnerstagabend im Rathaussaal den Bürgermeistern Armin Bulenda, Bernhard Rom, Helmut Meindl und Pfarrer Udo Klösel vor.

Die sieben Autoren Peter Franz, Peter Garreiss, Max Frischholz, Anna Kramer, Karl Ochantel, Helene und Otto Rolle stellen 17 Beiträge zusammen, die vom Redaktionsteam (mit dabei Josef Rauch) zum Druck freigegeben wurden. HAK-Sprecher Peter Garreiss wies darauf hin, dass die bisherigen neun Broschüren insgesamt 905 Seiten, 209 Themen und 840 Bilder umfassen würden. Die Autoren legten wieder großen Wert auf die Veröffentlichung alter Bilder mit Angabe der Namen. Viele Käufer wollen eine reichliche Bebilderung. Bereits auf Seite 1 der Broschüre wird der Leser informiert, dass der HAK im Jahre 2020 mit dem Kulturpreis des Landkreises Neustadt/WN ausgezeichnet wurde.

Ochantel erinnert in einem seiner drei Beiträge an die Geschehnisse vor 100 Jahren, 1921, in Moosbach. Im zweiten Beitrag spricht er die Streitigkeiten zwischen dem Moosbacher Lehrer Johann Paul und dem Moosbacher Pfarrer Wild an. Das Ganze endet mit einem ungeklärten Raubmord oder Mord im Englischen Garten in München 1893. Außerdem spricht Ochantel die Inflation 1923 an. Da kostete beispielsweise die Reinigung der Kamine im Moosbacher Rathaus 112 Milliarden Mark.

Helene Rolle befasst sich mit alten Mundartausdrücken. Wussten Sie, dass eine „Kienzn“ eine aufgesprungene Fersenhaut ist? Ein weiteres Thema für Helene Rolle waren Sprichwörter und Verse. „Spraal de a“ heißt etwa „Stemm` dich dagegen“. Ferner untersucht Rolle Berufe und Beschäftigungen, die in Moosbach dereinst zu finden waren. „Not macht erfinderisch – wie Moosbacher die Not der Nachkriegsjahre zu meistern versuchten“, ist ein weiter Beitrag Rolles. Zum selben Thema gibt auch Anna Kramer ihre Erfahrungen aus der Nachkriegszeit zum Besten.

Peter Garreiss veröffentlicht eine bisher unbekannte, aus dem 16. Jahrhundert stammende Ansicht der stolzen und mächtigen Burganlage Burgtreswitz des Malers Christoph Vogel. Er weist auch darauf hin, dass das Bild zahlreiche Rätsel aufzeige. Dass der Gasthof „Goldener Löwe“ in Moosbach sehr alt ist, wusste man. Dass er aber am 28. August 2022 stolze 500 Jahre alt wird, geht aus einer Urkunde des Staatsarchivs Amberg hervor, die Garreiss entdeckte. „Wie sie lebten – Erinnerungen an frühere Zeiten“ heißt eine Fortsetzungsreihe von Garreiss mit zahlreichen alten Bildern, alle mit den Namen der abgebildeten Personen versehen. In einem weiteren Beitrag untersucht Garreiss die Geschichte des Eisenhammers von Gröbenstädt. Er durchleuchtet die „von Sperl-Zeit“ von 1817 bis 1851 als der Eisenhammer durch eine Glasschleife mit Polierwerk abgelöst wurde. Darin wird auch auf die Logistik beim Transport des Eisenerzes aus der Gegend von Amberg nach Gröbenstädt eingegangen. Allein im Ort Moosbach entstanden in dieser Zeit mehr als zehn Fuhrunternehmen.

Mit einem kleinen Mundartlexikon setzt Peter Franz die Reihe der Mundartausdrücke und Redensarten fort. „Ich komme nicht zurecht“ heißt in Oberpfälzer Sprache „Ich kum niad zschuß“. In der Serie „Wenn alte Häuser erzählen könnten“ schaut Franz in die Geschichte des Anwesens Nr. 21 in Moosbach. Derselbe Autor blickt in eine Grundstückskaufurkunde aus dem Jahr 1875. Sie zeigt auf, wie umfangreich und kompliziert der Verkauf eines Grundstückes damals sein konnte.

„Die ersten Schritte eines preußischen Lehrers“ heißt ein Beitrag des Moosbacher Lehrers an der Volksschule Otto Rolle. Da stieß der Oberpfälzer Dialekt der Schulkinder mit preußischem Dialekt des Lehrers aufeinander, was zu allerhand Missverständnissen führte.

Im größten Beitrag der 9. Spurensuche geht es um die Filialkirche Johannes der Täufer in Tröbes. Max Frischholz schildert darin die Zeit des Entstehens des Wunsches der Bevölkerung des Raumes Tröbes vor über 130 Jahren, eine Kirche zu bauen. Zuletzt werden in dem 164 seitigen Büchlein die Autoren und Titel sämtlicher Beiträge in den bisher veröffentlichen Spurensuchen aufgeführt. Die Titelseite zeigt alle Orte des Marktes Moosbach, die bei der Gebietsreform von 1970 bis 1972 zusammen gelegt wurden.

Die neue Spurensuche 9 hat eine limitierte Auflage und kostet acht Euro. Für die Bände 1 bis 8 gilt noch der Kaufpreis von 6 Euro. Sie sind in folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Buchhandlung Rupprecht, Vohenstrauß; Lotto Moosbach; Raiffeisenbank Moosbach; Sparkasse Moosbach; Tourismusbüro im Rathaus und Bäckerei Held in Burgtreswitz.

Moosbach25.03.2020
Titelbild der Spurensuche Nr. 9/2020-2021 Bild: gi
Titelbild der Spurensuche Nr. 9/2020-2021
Die Autoren des Heimatkundlichen Arbeitskreises um Sprecher Peter Garreiss (Fünfter von links) stellten den Bürgermeistern Armin Bulenda (Dritter von links), Bernhard Rom (Zweiter von links), Helmut Meindl (Vierter von links) und Pfarrer Udo Klösel (Zweiter von rechts) die neue Spurensuche Nr. 9 vor. Bild: gi
Die Autoren des Heimatkundlichen Arbeitskreises um Sprecher Peter Garreiss (Fünfter von links) stellten den Bürgermeistern Armin Bulenda (Dritter von links), Bernhard Rom (Zweiter von links), Helmut Meindl (Vierter von links) und Pfarrer Udo Klösel (Zweiter von rechts) die neue Spurensuche Nr. 9 vor.
 
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