Vor einigen Tagen gab der aus der Pfarrei Moosbach stammende und seit 1971 im Urwaldgebiet des nordöstlichen Kongo lebende Missionar Pater Ferdinand Bodensteiner in der Vorweihnachtszeit ein Lebenszeichen aus Afrika. Bodensteiner schildert die derzeitige Situation in seiner Missionsstation in einem Brief.
Die Corona-Pandemie mache derzeit keine großen Probleme. Das liege sicher auch an der Abgeschiedenheit seiner Pfarrgemeinde im Busch. Die Situation in den Schulen verbessere sich. Bei den Straßen und der Infrastruktur sei noch viel zu tun, führt Pater Ferdinand weiter aus.
Sein Brief in Auszügen: "Liebe Freunde der Missionsbrücke, liebe Pfarrgemeinde, ich und alle Menschen aus Ndendule schicken euch viele Grüße aus dem Kongo. Ein besonderer Gruß gilt dem neuen Pfarrer von Moosbach. Wir wünschen ihm einen guten Einstand und alles Gute und werden ihn täglich in unser Gebet miteinschließen. Natürlich denken wir auch noch gerne an den früheren Pfarrer Josef Most, vor allem an seinen Besuch hier bei uns in Ndendule. Wir werden ihn nicht vergessen und auch weiterhin für ihn beten.
Die ganze Welt spricht ja vom Coronavirus. Gott sei Dank wurden wir bisher größtenteils verschont. Ich bete und hoffe, dass es auch zu Hause bald zu Ende geht und das Leben für euch wieder leichter wird.
Uns bereiten hier immer noch die katastrophalen Straßenzustände große Probleme. Zwar konnte ich mit meinen Leuten die Straßen rund um Ndendule wieder in Ordnung bringen, aber Hunderte Kilometer sind noch in einem miserablen Zustand. Seit Monaten warten wir auf den bestellten Zement, der für den Straßenbau notwendig ist.
Wir konnten aber auch sehr große Freude erleben, denn endlich übernimmt der Staat die Bezahlung der Lehrer für beide Schulen in Ndendule, sowohl für die Volksschule als auch für das Institut Moosbach. Die Menschen hier schicken viele, viele "Merci mingi" an die Leute der Pfarrei Moosbach, weil sie die letzten Jahre durch viele Spenden mitgeholfen haben, dass der Schulbetrieb weiterlaufen konnte.
Fortschritte macht auch der Anbau von Artemisia und Moringa. Vor allem Artemisia ist eine große Hilfe und wird bei vielen Krankheiten, vor allem aber bei Malaria eingesetzt und hat schon vielen geholfen. Richard Reger aus Böhmischbruck hat ja bei seinem letzten Besuch hier in Ndendule Bienenkästen gebaut. Auch hier gibt es eine erfreuliche Nachricht, denn vor kurzem sind hier ganz freiwillig ohne unser Zutun Bienen eingezogen.
Große Sorgen bereiten halt immer noch unsere Kranken. Vor allem zwei Kinder machen mir zurzeit große Sorgen. Auch Marie, eine fleißige und wichtige Mitarbeiterin im Zentrum kämpft gerade um ihr Leben. Sie wurde von einer Gabunviper gebissen. Zehn Tage nach dem Biss trat eine leichte Besserung ein und wir hoffen von Herzen, dass Marie es schafft. Jetzt müsste Marie sich eigentlich um die Reisernte auf ihrem Feld kümmern. Nun haben sich aber die Christen hier zusammengetan und die Arbeit für sie übernommen. Hier zeigt sich ganz konkret, was uns der Advent und Weihnachten sagen will: "Auf die Liebe kommt es an!"
Pater Ferdinand schließt seinen Brief mit Weihnachtsgrüßen an die Moosbacher Pfarrgemeinde: "In diesem Sinne wünsche ich all meinen Landsleuten daheim einen besinnlichen Advent und ein von Gott gesegnetes und von Liebe erfülltes Weihnachtsfest! Bleibts alle gsund! Und nochmals Vergelt's Gott für all eure Unterstützung."
Die Missionsbrücke Moosbach-Ndendule verkauft wieder Kalender mit Bildern aus Ndendule/Kongo und Weisheiten aus Afrika. Martin Götz gestaltet und druckt die Kalender im DIN-A-4-Format. Diese können zum Preis von 10 Euro pro Stück erworben werden. Der Erlös ist für die Missionsarbeit von Pater Ferdinand im Kongo bestimmt. Vorrangig wird dabei die Krankenstation unterstützt. Der Kalender ist erhältlich in der Poststelle Bock (Agnes Bennerl) in Moosbach; im Pfarrbüro, in der Pfarrkirche sowie in der Kirche in Tröbes.
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