"Endlich ist es wieder soweit und nach drei coronabedingten Absagen konnte das Konzert in Moosbach stattfinden": So lautete die freudige Aussage der Musiker und ihrer vielen Anhänger. Da die böhmische Musik auch im Radio, Internet oder auf Tonträger in die Wohnungen kam, brauchten die Fans aber in den Corona-Jahren nicht ganz auf ihre Schlossberger zu verzichten. Die beiden Ernst-Mosch-Gedächtnis-Konzerttage der Blaskapelle standen unter dem Motto "Die Egerländer Legende" und waren für Musikliebhaber der bayrisch-böhmischen Blasmusik wie Balsam für die Seele. Einige reisten zum Konzert sogar aus Hessen an. Beide Veranstaltungen in der Turnhalle in Moosbach waren ausverkauft.
Das musikalische Versprechen mit "Bis bald auf Wiedersehn" sollte in diesem Jahr Wirklichkeit werden. Seit der Gründung vor 45 Jahren liegt die musikalische Leitung in den Händen von Albert Grießl, der allen Gästen für die Anwesenheit dankte. Zum ersten Mal übernahm der gebürtige Thansteiner Diplommusiker Paul Windschüttl beim dreistündigen Konzert den Taktstock und verstand es, seine Begeisterung von Beginn an mit dem Marsch "Olympiade" an die Musiker und auf das Publikum zu übertragen. Der Vollblutmusiker sparte nicht mit Lob an seine mit großer Leidenschaft aufspielenden Musiker.
Außergewöhnliche Stimmen
Im zweiten Stück wies die Kapelle mit dem Marsch "Egerländer Legende" auf das Motto des Abends hin und erinnerte an Stephan und Ernst Hutter, dem Leiter der Egerländer Musikanten. Der Marsch wurde zu Ehren ihres großen Vorbilds Ernst Mosch komponiert. Im ersten Teil präsentierte die Kapelle anspruchsvolle sinfonische Polkas wie "Lebensfreude" von Jaroslav Skabrada, Raritäten wie die Polka „Zuckerbusserl“ und Klassiker wie die „Fuchsgraben-Polka“ oder der Walzer „Rauschende Birken“. Nach dem "Astronautenmarsch" und einer Pause starteten die Musiker mit dem "Andulka-Marsch" in den zweiten Teil. Mit ihren außergewöhnlichen Stimmen begeisterte das Gesangsduo Lisa Grießl und Norbert Roßmann, der als Moderator durchs Programm führte und die einzelnen Musiker im Verlauf der Abende vorstellte. Mit dem Stück "So wie es war" erinnerten Norbert Roßmann und Rudi Salomon an das ehemalige Gesangsduo Ernst Mosch und Franz Bummerl.
Einzigartiges Geschenk
Am zweiten Konzerttag überraschte Professor Albert Schönberger als langjähriger Domorganist am Hohen Dom in Mainz und seine Frau Ilselore Günther aus Weimar mit ihrer Anwesenheit und einem einzigartigen Geschenk. Der Domorganist kennt die Musiker vom Straubinger Gäubodenfest und überraschte die Schlossberger mit dem eigens komponierten "Dreisessel-Marsch". "Eigentlich komponiert mein Mann nur Werke für die Kirchenmusik", sagte Günther auf der Bühneund überreichte Paul Windschüttl und Albert Grießl das neue Notenwerk, in dem sich die Heimat am Dreisesselberg des Komponisten wiederspiegelt. Zum Ausklang des Abends begeisterten die Schlossberger mit „Auf der Vogelwiese“ und als Zugaben mit „Böhmischer Traum“.
Nach dem letzten Schlussakkord des bekanntesten Stückes der Blasmusikszene „Böhmische Liebe“ gab es stehende Ovationen. Dirigent Windschüttl durfte sich zum Dank für seinen ersten Konzerteinsatz über ein "Original Schlossberger Poloshirt" mit seinem Vornamen und ein Bierfass mit Eslarner Zoigl freuen. Ein Dank ging an alle Akteure und ans Publikum und für den guten Ton und die Lichteffekte auch an Andreas Fritsch. Vor und hinter den Theken versorgten ein engagiertes Team die Zuhörer.
Die nächsten Auftritte der Schlossberger
- 24. Juni beim Chamer Musiksommer
- 12. Juli bei der Serenade in Vohenstrauß
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