Moosbach
11.06.2019 - 14:08 Uhr

Schutz für Groppe und Keiljungfer

Tobias Maul von der Regierung der Oberpfalz stellte im Moosbacher Rathaussaal das Schutzprojekt "Natura 2000" vor. Lebensräume an Loisbach und Pfreimd in Eslarn, Waidhaus und Moosbach sollen besser geschützt werden.

Interessiert nehmen die Besucher die Ausführungen von Tobias Maul auf. Ist "NATURA 2000" ein Segen für Pfreimd, Loisbach und die damit verbundenen 296 Hektar? Bild: fz
Interessiert nehmen die Besucher die Ausführungen von Tobias Maul auf. Ist "NATURA 2000" ein Segen für Pfreimd, Loisbach und die damit verbundenen 296 Hektar?

"Meine Natur ist, wenn ich der Wildnis auch morgen noch in die Augen blicken kann", betont Tobias Maul. Dass dem so am Loisbach und der Pfreimd in den Gemeinde Eslarn, Waidhaus und Moosbach ist, dafür steht das Schutzprojekt "Natura 2000". Seit 2004 sind die Pfreimd, der Loisbach sowie die angrenzenden Auengebiete Fauna-Flora-Habitat (FFH), somit ein geschützter Lebensraum für Tiere (Fauna) und Pflanzen. Das Gebiet beginnt bei den Pfrentschweiherwiesen im Osten bis flussabwärts nach Burgtreswitz. Zum anderen ist der Loisbach ab dem Zusammenfluss seiner Quellbäche südlich von Eslarn bis zu seiner Mündung in die Pfreimd Teil des FFH-Gebiets. Alles in allem sind das 239 Hektar.

Masterplan in Arbeit

Ein Managementplan mit Erhaltungs- und Entwicklungsempfehlungen für die natürlichen Lebensräume der Tier- und Pflanzenarten soll erarbeitet werden. Einen Entwurf stellte Tobias Maul von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung der Oberpfalz im Saal des Moosbacher Rathauses vor. Betroffene Grundeigentümer und -pächtern sowie Vertreter der Gemeinden, Verbände sowie der für das Natura-2000-Gebietsmanagement zuständigen Fachbehörden waren gekommen.

Unter dem Namen "Natura 2000" hat der Freistaat Bayern ein europaweit zusammenhängendes ökologisches Netz aus Fauna-Flora-Habitaten und Vogelschutzgebieten eingerichtet. Hauptziele sind der Erhalt des heimischen Naturerbes und die Sicherung einer zukunftsfähigen, nachhaltigen und traditionellen Nutzung der Kulturlandschaft durch Landwirte und Waldbesitzer. Im Klartext: Aus einer Auenwiese soll kein Maisacker werden.

Spezielle Lebensräume

Das Büro "ifanos-Landschaftsökologie" in Nürnberg soll das Gebiet kartieren. Dr. Gudrun Mühlhofer erläuterte vier Schwerpunkte: Die Fließgewässer, feuchte Hochstaudenfluren, Auenwälder und mageren Flachlandwiesen. Bei den Tieren an beiden Flüssen wird das Augenmerk auf das Vorkommen des Fischotters, der Groppe (Fisch) und der Grünen Keiljungfer (Libelle) gerichtet. Die Kartierung und Bewertung des Waldes sprach Martin Bergmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Amberg an. Er spiele eine geringe Bedeutung.

Nicht nur Begeisterung

Mit der Kartierung und Bewertung der Fischarten ist Christian Harrandt von der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberpfalz beauftragt. Dabei geht es nicht etwa um Forellen, sondern um die Groppe und das Bachneunauge. Beide Arten brauchen spezielle Lebensräume. Die Groppe, ein kleiner, bis 15 Zentimeter großer Fisch, mag es kalt und stärkeres Fließgewässer. Das Bachneunauge lebt im Sand des Flussbettes. Beide Arten kommen in Pfreimd und Loisbach bedingt nach Lage vor. Bei der Pfreimd in einem geringen Anteil. Im Loisbach sei jedoch die Groppe "Leit-Art".

Moosbachs Bürgermeister Hermann Ach betonte, dass nicht nur die Grundeigner, sondern auch die Kommunen vom FFH betroffen sind. Sein Beispiel vor Ort ist der Gruberbach. Die Maßnahme habe er entnervt aufgegeben. Nicht entnervt, sondern genervt waren viele Zuhörer, die ihren Unmut nicht zurückhielten. Es gab heftigen Gegenwind.

Den Managementplan mit Erhaltungs- und Entwicklungsempfehlungen für die Lebensräume, Tier- und Pflanzen stellt Tobias Maul von der Regierung der Oberpfalz vor. Bild: fz
Den Managementplan mit Erhaltungs- und Entwicklungsempfehlungen für die Lebensräume, Tier- und Pflanzen stellt Tobias Maul von der Regierung der Oberpfalz vor.
 
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