„Schönster Jesus auf der Wies, der so voller Gnaden ist“, sangen die vielen Wallfahrer beim Übersetzungsfest in der vollbesetzten Wieskirche. Zuvor waren sie von der Pfarrkirche mit der Moosbacher Blasmusik unter Leitung von Franz Sturm zu dem Gotteshaus gezogen. Fahnenabordnungen und viele Mitglieder der Feuerwehr Moosbach, des OWV, der Schützengesellschaft, der Kolpingsfamilie und des Katholischen Frauenbunds, Gemeinde- und Pfarrgemeinderäte sowie Bürgermeister Hermann Ach waren ebenfalls dabei.
In er Predigt philosophierte Pfarrer Josef Most zum Thema „Heil“ und der damit verbundenen „Heilung“. Gott oberstes Ziel sei, Heilung zu bringen. So komme auch das katholische Kirchenrecht zu dem Schluss, dass das Heil der Seelen und damit der Menschen mit ihren Sorgen und Nöten das oberste Gesetz sein muss. Als sehr wichtig bezeichnete es der Pfarrer, sich Gott ganz anzuvertrauen, und zu anderen, aber auch selbst bereit zu sein, mitzuwirken, um die Heilung wirksam werden zu lassen. Auch in der Medizin werden der Wille des Patienten und der Glaube an die Selbstheilungskräfte als nicht unerheblich angesehen. Häufig ist das auch mit dem Glauben an Gott verbunden. Die Macht Gottes und der Glaube des Menschen wirken in solchen Fällen zusammen. In der Sprache des Evangeliums und Jesus heiße das dann: „Dein Glaube hat dir geholfen“.
Als wichtigsten Punkt sah der Geistliche aber, dass die Menschen nach Heil und Heilung nicht nur einen wachen Glauben und ein Herz volle Dankbarkeit, sondern auch die Bereitschaft zu Umkehr zeige. Wer einmal wirkliche Heilung erfahren habe, sei es bei körperlichen oder seelischen Leiden, der könne sein Leben nicht mehr so weiterführen wie bisher. Das bezeugen viele Menschen, die von eine schweren, vielleicht lebensgefährlichen Krankheit genesen sind und nun ihr Leben neu beginnen. Wunderheilungen werden wir wohl selten erleben, aber Heilung könne auch im Kleinen und Verborgenem geschehen.
Die vielen Votivtafeln in der Wieskirche nannte Pfarrer Most ein Zeugnis großer menschlicher Dankbarkeit. „Danke lieber Heiland, dass ich nach einem schweren Unfall wieder laufen kann“, steht auf zwei Votivtafeln aus dem 18. Jahrhundert. "Der Heiland wird nicht alle Gebete erhört haben. Trotzdem vertrauen wir auf Gott, denn auf ihn können wir uns verlassen. Wenn wir Gott vertrauen, dann glauben wir, dann glauben, hoffen und beten wir", ermunterte Most die Gläubigen. Die Moosbacher Bläser, denen auch Bürgermeister Hermann Ach angehörte, begleiteten die Messe. Die Lesungen trug Michael Steinhilber vor.
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