Im Klinikum starb Johann Reitinger im Alter von 85 Jahren. Beim Requiem in der Wieskirche schaute Pfarrer Udo Klösel auf seinen Lebensweg zurück. Geboren wurde er in Tröbes als jüngster der drei Kinder von Alois und Anna Reitinger auf dem elterlichen Anwesen beim „Kramer“.
Nach dem Tod des Vaters übernahm Johann 1967 das elterliche Anwesen mit Landwirtschaft, Kramerladen, Tank- und Poststelle. Er selbst trug als Postbote in Tröbes und Umgebung später auch in Moosbach bis zum Renteneintritt 1997die Post aus.
Im November 1967 heiratete er in der Filialkirche in Tröbes Anneliese Frey von Siegelsdorf. Dem Paar wurden die Kinder Alois, Maria und Johann geboren. Inzwischen sind zur Familie zwei Enkelkinder sowie die Urenkelin Carolin hinzugekommen. Das Requiem gestaltete der Kirchenchor Tröbes. An der Orgel saß Hans Karl und auch die Ministranten kamen aus Tröbes.
Im Namen der Feuerwehr Tröbes sprach Vorsitzender Johann Eger seinen Dank für Reitinger als verdientes und zweitältestes Ehrenmitglied aus. Seit dem 18. Lebensjahr war er mit Leib und Seele Feuerwehrmann. "Mit seinem Schlepper war er stets zur Stelle wenn es galt, den Anhänger mit der Löschspritze zu Brandeinsätzen zu fahren."
Moosbachs zweiter Bürgermeister und Kirchenpfleger von Tröbes, Bernhard Rom, sprach von Reitinger als einer verdienten Persönlichkeit. Von 1966 bis 1972 engagierte er sich als Gemeinderat in Tröbes und vertrat den Ort von 1972 bis 1984 im Marktgemeinderat Moosbach. 1972 wurde er in die Kirchenverwaltung gewählt und übernahm von 1977 bis 2001 das Amt des Kirchenpflegers für die Filialkirche Tröbes. In dieser Zeit setzte er sich mit aller Kraft für den Erhalt und Verschönerung des Gotteshauses ein.
Das Singen war seine große Leidenschaft. Über 50 Jahre unterstützte er den Kirchenchor im Bass. Als 1963 der Männerchor aus der Taufe gehoben wurde, war der "Kramer-Hans" selbstverständlich als Gründungsmitglied dabei und sang im 2. Tenor.
Nach dem Gottesdienst zog die große Trauergemeinde mit den Verwandten, voran die Blasmusik, im Trauermarsch zum Friedhof. Die Feuerwehr trug Reitinger zur letzten Ruhestätte.
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