Münchenreuth bei Waldsassen
16.11.2020 - 10:16 Uhr

Elferrat in Münchenreuth verspricht: "A bisserl was geht immer"

Der Schlüsselclub lässt ich den Spaß am Fasching auch nicht vom Virus verderben. Die erste Sitzung des Elferrats wurde als Videokonferenz veranstaltet. Dabei gab es pfiffige Ideen, wie das Spektakel trotz Corona laufen könnte.

"Doppelt hält besser", fand Walter Heindl – im Bild links oben mit Faschingsmaske und zusätzlichem Mund-Nase-Schutz bei der ersten digitalen Elferratssitzung des Schlüsselclubs Münchenreuth. Screenshot: Alexander Hübner/exb
"Doppelt hält besser", fand Walter Heindl – im Bild links oben mit Faschingsmaske und zusätzlichem Mund-Nase-Schutz bei der ersten digitalen Elferratssitzung des Schlüsselclubs Münchenreuth.

Da reale Vereinstreffen aktuell nicht möglich sind, traf sich der Schlüsselclub Münchenreuth für die erste Elferratssitzung bei einer Videokonferenz. Die Narren wollen unter der Beachtung von Infektionsschutz und des aktuellen Infektionsgeschehens Anfang 2021 eine Entscheidung für oder gegen die Abhaltung eines „besonderen Zuges“ treffen. Es wäre die 49. Ausgabe des traditionellen Ereignisses im Kappldorf.

Traditionell trifft sich der Schlüsselclub Münchenreuth am 11.11 im Kapplwirtshaus, um das Prinzenpaar ins Amt einzuführen und den Startschuss in die närrische Session zu geben. „Unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen wollten wir nicht ganz auf den Auftakt verzichten“, meinte Alexander Hübner, der wieder die Organisation des Zuges unterstützen wird. Statt einem gemeinsamen Abendessen im Wirtshaus gab es diesmal „Burger to go“: Die Schlüsselcluberer versorgten sich mit Essen zum Abholen vom Kapplwirt und verspeisten die Burger zu Hause.

Die erste digitale Sitzung

Gut gestärkt eröffneten die Narren mit einem „Micharath helau“ die erste digitale Sitzung der Vereinsgeschichte. Dazu loggten sich die Elferräte ein. Mit einem Prost stießen sie von zu Hause und Abstand auf das neue Prinzenpaar Stefanie I. (Stefanie Hebenstreit) und David I. (David Wifling) an. Vorsitzender Walter Heindl wies ausdrücklich auf die Maskenpflicht hin, wie es in der Pressemitteilung heißt: "Er wollte dabei als Vorbild dienen und trug während der gesamten Videokonferenz neben einer Faschingsmaske auch noch eine Mund-Nase-Bedeckung."

„Doppelt hält besser“, so Heindls Kommentar, wurde dabei aber umgehend von einem Elferrat darauf hingewiesen, dass die Mund-Nase-Bedeckung dann doch bitte auch die Nase seiner Maske abzudecken habe. Dies wurde trotz der überdimensionalen Knollennase der Larve unter Applaus der Elferräte nachgeholt. "Danach desinfizierten sich alle die Hände und die Kehlen mit Hochprozentigem."

Genügend Material für einen Zug

Wie immer wurden auch in der ersten Sitzung Narrenkappen und Ämter verteilt. So konnten rasch etwa Verantwortliche für den Schriftführer-Job, Forschung und Entwicklung, Koordination des Fosnatbladls oder Wagenbau gefunden werden. „Alle voll dabei“, stellte Hübner als Sitzungsleiter fest.

Das Jahr über haben die Schlüsselcluberer wieder Themen gesammelt. Patrick Männer und Maximilian Schreyer präsentierten das Sammelsurium an Schandtaten, Lausbubenstreichen und Spaßettl'n aus dem Stiftland. „Das habe ich noch gar nicht gewusst“, „Oh Mannomann“ und „Wie kann man sich nur so anstellen“ waren dabei Kommentare zu einzelnen Themen. Die Liste wurde dann noch um weitere Anekdoten erweitert, die man während der Sitzung aufdeckte. „Das reicht für einen Zug“, meinte dazu Patrick Männer.

Kein Echo in Konnersreuth

Zwar musste man sich erst noch an das neue Format der Sitzung gewöhnen, aber der Stimmung tat dies keinen Abbruch. „Micharath helau“ schallte es dabei durch die Videokonferenz und von manchen Elferräten auch bei geöffnetem Fenster quer durchs Kappldorf. Lukas Forster und Hubert Schicker machten auch gleich mit und konnten so in Pechtnersreuth Faschingsstimmung durch gegenseitige Rufe aus dem Küchenfenster mit „Pechtnersrath helau“ hervorrufen.

Pech hatte der Mitteilung zufolge Alexander Hübner, der dies in Konnersreuth wohnend nachahmte und kein Echo auf seine Rufe fand. Maximilian Schreyer erging es ähnlich. Er befindet sich gerade wegen einer Weiterbildung auswärts: „Meine Mitbewohner haben sich immer gewundert, warum ich ständig ,Micharath helau‘ in meinen Laptop geschrien habe."

Sitzung "nur in Unterhosen"

Zwei Sitzungsteilnehmer, die in Waldsassen wohnen, waren entzückt, dass sie diesmal nicht Auto fahren mussten und genossen den Faschingsauftakt feuchtfröhlich. Josef Hecht fand es zu Hause auch besser und freute sich auf die erste Sitzung „nur in Unterhosen“. Norbert Ernstberger gefiel der kurze Weg von der Sitzung bis zum Bett. Robert Bartl war froh darüber, dass er die Kamera während der Sitzung nicht einschalten musste. "Man vermutet, er habe sich während des Abendessens mit Ketchup bekleckert", teilen die Schlüsselcluberer mit.

„Wir müssen uns allerdings im Klaren sein, dass uns auch passieren kann, dass wir den Zug absagen müssen. Würden im Februar die aktuellen Einschränkungen gelten“, so Hübner, „dann ist klar, dass es keinen Zug geben wird“. „Wir müssen einfach schauen, was möglich, verantwortlich und sinnvoll ist“, schlug daher Vorsitzender Heindl vor. „Bis dahin planen wir mit einem Zug und arbeiten an den Themen“, erklärte Patrick Männer und meinte ergänzend: „Wäre schade, wenn überhaupt nichts zustande kommt."

Faschingszug als Autokino

Die Schlüsselcluberer arbeiten schon an einem Hygienekonzept. Remmidemmi und After-Zug-Party wird es diesmal nicht auf dem Dorfplatz geben können. „Den Zug könnten wir als Autokino veranstalten“, schlug Martin Hecht vor. Dabei könnten die Autos am Straßenrand parken, um so den Abstand zu wahren. Und der Zug fährt einfach an allen parkenden Autos vorbei.

„A bisserl was geht immer“, merkte Robert Bartl an, was die Elferräte gleich als mögliches Motto für die diesjährige Session aufgreifen wollten. Was in welcher Form verantwortbar ist, werden die Elferräte nun in den nächsten digitalen Sitzungen ausarbeiten.

„Die erste Sitzung macht auf alle Fälle richtig Spaß“, gaben die Elferräte zu Protokoll. Weit nach Mitternacht beendeten die letzten „Videokonferenz-Hocker“ die Sitzung und machten erst dann die Kamera aus.

Münchenreuth bei Waldsassen24.02.2020
 
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