Die Schlüsselcluberer wollen wieder Vollgas geben für den Faschingsendspurt – allerdings mit angezogener Handbremse. „Jetzt wo das Ende der 5. Welle absehbar ist, kann endlich die 5. Jahreszeit beginnen,“ hofft Faschingspräsident Alexander Hübner auf ein Happy End des diesjährigen Karnevals.
„Wir versuchen alles, was möglich und vernünftig ist, damit nicht der ganze Fasching noch ausfallen muss", so Hübner in einer Pressemitteilung, in der wie immer nicht alles bierernst genommen werden sollte – frei nach dem Motto: "Ein bisschen Spaß muss sein.“
Langwierige Mottosuche
Schwierig gestaltete sich den Angaben zufolge die Suche nach einem passenden Motto für diese Session. In der engeren Auswahl waren anfangs noch in Abwandlung von den Kirchweihredewendungen „Fosnat lou nirt nou, doama bis Aschermidwa zou“ und „Wer hat Fosnat, mir ham Fosnat". Nachdem sich aber angedeutet hat, dass die 5. Welle den Frohsinn und Faschingstreiben wegspülen konnte und reihum all Faschingsaktivitäten eingestellt werden mussten, hätten die Schlüsselcluberer schnell ein Motto kreiert: „Michareither Fosnat 2022 – Besser wai nix“.
„Besser wird’s mit’m Motto nimmer“, war man sich im Schlüsselclub einig und setzte unverdrossen die Themensammlungen fort. Statt gemütliches Zusammensein im Wirtshaus, musste man sich jedoch wieder auf Online-Sitzungen beschränken. Hier galt auch gleich „besser wai nix“.
Maskenpflicht im gesamten Dorf
Die Schlüsselcluberer stellen dieses Jahr ihre Themen, nicht wie sonst üblich im Michareither Fosnatbladl, zur Nachlese bereit. Sie werden stattdessen im Laufe der kommenden Woche thematisch in Oberpfalz-Medien aufbereitet – wie bereits im vergangen Jahr. Dabei, so Hübner, werde sich vieles um „Besser wai nix“ drehen – "wenn Bürgermeister mit leeren Taschen dastehen, in manchen Orten nichts mehr da ist oder auch nichts mehr nachkommt".
Zuversichtlich blicken die Schlüsselcluberer auf den Faschingsdienstag. "Im Umgang mit einem hochansteckenden Virus ist man in Münchenreuth nämlich geübt, nämlich dem Faschingsvirus." Daher gelte am Faschingsdienstag schon seit 1972 eine Maskenpflicht im gesamten Dorf.
Auch sei man als Hotspot bekannt, so die Schlüsselcluberer augenzwinkernd: Dabei beziehen sie dies auf den "Spot und die Narreteien, die in bewährter Weise aufgedeckt werden". Kontaktbeschränkungen habe es dabei auch schon manchmal gegeben – "insbesondere wenn es um Neckereien mit den Nachbarn aus Konnersreuth ging und dann zwei Orte besser nicht zusammengekommen sind".
Michareither „Hausfasching“
In diesem Jahr jährt sich der Faschingszug im Kappldorf zum 50. Male. Erst ein Mal musste der Zug 1991 wegen des Golfkriegs offiziell ausfallen, obwohl dann damals doch noch kurzfristig mit Musik und Maskerade der Faschingszug spontan stattfand. Auch vergangenes Jahr gab es ein eingeschränktes närrisches Treiben unter dem Motto „A bisserl was geht allerweil“ auf den Straßen von Münchenreuth.
„Das Konzept hat sich bewährt“, meinen die Elferräte und planen nun wieder mit einem „Hausfasching“ – im besten Wortsinn: Dabei werden die Themen aus der Region nicht wie sonst üblich auf einem Wagen, sondern in den Vorgärten der Häuser von Gruppen dargestellt. „Damit kann Abstand gewahrt werden, auch wenn bei manchen der entdeckten Themen schon mal genauer hinschauen müsste“, deutet Hübner in der Mitteilung an: „Doa is doch wirklich alles z‘spath, zum Glick san mir in Micharath.“
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