Münchenreuth bei Waldsassen
25.02.2022 - 14:43 Uhr

Fosnatbladl-Geschichten: Schlüsselclub statt Schott und neue Pläne für Wiesau

Oberpfalz-Medien bereitet in Zusammenarbeit mit dem Schlüsselclub Münchenreuth die Themen zum Fasching, die sonst im Fosnatbladl zur Nachlese bereit stehen, in einer Serie auf. Diesmal geht es um brandaktuelle Neuigkeiten aus Wiesau.

Die Pläne für die Faschingshochburg Münchenreuth im Gewerbegebiet Wiesau stellte Bürgermeister Toni Dutz zusammen mit dem Schlüsselclub vor. Bild: Schlüsselclub Münchenreuth/exb
Die Pläne für die Faschingshochburg Münchenreuth im Gewerbegebiet Wiesau stellte Bürgermeister Toni Dutz zusammen mit dem Schlüsselclub vor.

Der vierte Teil der Fosnatbladl-Geschichten: Die Nachricht war lange unter Verschluss gehalten worden. In der Marktratssitzung am Mittwoch ließ Bürgermeister Toni Dutz die Katze aus dem Sack. Im Interkommunalen Gewerbegebiet soll eine Faschingshochburg entstehen.

Investor ist der Schlüsselclub Münchenreuth, der schon längere Zeit auf der Suche nach einem großen Areal war. In Wiesau wurde der Verein nun fündig. Dutz zeigte sich in der Versammlung hocherfreut über diese Entwicklung und bedankte sich bei Gemeinderat Martin Hecht, der diesen Deal eingefädelt hatte. Hecht, selbst Mitglied im Schlüsselclub, nannte die Rahmenbedingungen in Wiesau ideal und erhofft sich, dass die zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen nun in die Schlaglöcher der Ortsdurchfahrt von Triebendorf fließen.

Pläne für Fockenfeld verworfen

Ursprünglich wollte der Schlüsselclub das Schloss Fockenfeld übernehmen, um die dortige Faschingsproduktion hochzufahren, erklärte Faschingspräsident Alexander Hübner bei der Vorstellung in der Gemeinderatssitzung. „Da hatten die Konnersreuther aber was zu määäckern“, plauderte Dutz Interna aus.

Eigentlich wollte die Firma Schott im interkommunalen Gewerbegebiet ein Logistikzentrum bauen. Diese ist aber kurzfristig abgesprungen. „Statt Glasröhrchen werden nun Luftballons in Wiesau hergestellt“. Hier kündigte Dutz an, sich dafür stark zu machen, dass Wiesau als Plastikproduktionsstandort weiter ausgebaut wird. Er verspricht sich eine enge Zusammenarbeit mit Wiesauplast. Die relativ größte Zuckerlfabrik der Welt, ein Außenstandort der Porzellanmanufaktur Kilian für die Ordensherstellung sowie ein Krapfenwerk sind auf dem 30.000 Quadratmeter großen Areal auch eingeplant. „Die Ziegler-Group wird dann etwas kleinere Bäume verladen müssen“, merkte Hübner an.

Maskenaffäre befürchtet: „Besser wai nix“

Der Gemeinderat war jedoch noch skeptisch gegenüber der geplanten Münchenreuther Masken-Manufaktur (MMM). Im MMM wollte der Schlüsselclub zukünftig Faschingsmasken produzieren. „Wiesau hat viel Erfahrung mit Textilproduktion“, warb der Bürgermeister noch dafür. Die Gemeinderäte befürchteten eine „Maskenaffäre“ und warnten davor, dass dort dann auch „Wiesauer Fosnatlarven“ hergestellt werden, mit denen die Wiesauer selbst derbleckt werden. Dutz empfahl daher, dies erstmal zurückzustellen und die MMM aus dem Bebauungsplan rauszunehmen.

Bahnhof wird Prinzessinnenschloss

„Das Gesamtprojekt solle zeitnah realisiert werden, damit zur Session 2023 alles läuft“, erklärte der Gemeindechef, der auch die Forderungen der Schlüsselcluberer nach einer eigenen Trainingsmöglichkeit für das Männerballett umsetzen will. „Die drei Garden bekommen die Dreifachturnhalle. Für das Männerballett werden wir eine zusätzliche Halle bauen“. Im Berufsschulzentrum soll eine Ausbildung für Hofnarren eingerichtet werden.

Prinzessin Stefanie I. bedankte sich abschließend beim Bürgermeister, dass er ihr den neu renovierten Bahnhof als Prinzessinnenschloss mit Prunksaal umbauen lässt. „Über den rosafarbenen Anstrich müssen wir aber nochmal reden“, merkte Dutz an. Am Ende waren sich alle einig, dass die Investition nun „Besser wai nix“ ist.

Münchenreuth bei Waldsassen24.02.2022
Hintergrund:

Fosnatbladl-Geschichten

  • In Zusammenarbeit mit Oberpfalz-Medien veröffentlicht der Schlüsselclub Münchenreuth eine Serie von sechs Berichten über Faschingsthemen und Narreteien.
  • Alles darf in diesen Berichten, so wie in diesem Beitrag auch, aber nicht bierernst genommen werden.
 
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