Wenn im Frühjahr die Nächte wärmer werden und noch dazu etwas Regen fällt, machen sich Kröte, Frosch und Molch auf ihre gefährliche Wanderung zu ihren Laichgebieten. Der Weg über die Straße endet für viele oft tödlich.
In den nächsten Tagen sind immer wieder zahlreiche ehrenamtliche Aktive des Bund Naturschutz an den Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und auch morgens die aufgestellten Fangzäune, um die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite zu bringen. Diese bayernweite Aktion rettet jährlich 500 000 bis 700 000 dieser Tiere das Leben. In der Oberpfalz sind 50 Fangzäune aufgebaut, davon befinden sich sieben im Landkreis Schwandorf. Die Amphibienschutzzäune wurden bereits von den Straßenmeistereien errichtet, denen ebenfalls der Schutz der Tiere sehr am Herzen liegt. Die tägliche Kontrolle der Fangeimer liegt in der Zuständigkeit der ehrenamtlichen Helfer der BN-Kreisgruppen. Dafür engagieren sich 200 ehrenamtliche Helfer im Regierungsbezirk und rund 20 im Landkreis Schwandorf. Einer davon ist Gerhard List, der in den nächste vier bis sechs Wochen, zusammen mit zwei weiteren Helfern, täglich die Fangeimer an den Schutzzäunen entlang der St 2040 kontrollieren und entleeren wird.
Stellvertretend für die Oberpfälzer Kreisgruppen stellte der BN den Amphibienübergang zwischen Nabburg und Schmidgaden vor. In den letzten Jahren stellten die Helfer einen ständigen Rückgang der Anzahl der Tiere in den Fangeimern fest. BN-Landesvorsitzender Richard Mergner, der die Aktion bei Schmidgaden begleitete, warnte: "Wenn wir nicht entschieden gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden." Den Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft und den Nitrateintrag in die Gewässer sah Klaus Pöhler, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe, als weitere Ursachen für den Rückgang der Amphibien. Zwischen Nabburg und Schmidgaden sorgen nicht nur Schutzzäune für Sicherheit der Tiere. Eine gute Hilfe sind auch die eingebauten Krötentunnel im Straßenkörper, die ein sicheres Unterqueren der Straße ermöglichen. In diesem Frühjahr ist bislang festzustellen, dass aufgrund der Witterungsbedingungen die Wandersaison später als in anderen Jahren beginnt. Die niedrigen Temperaturen und die ausgeprägte Trockenheit machen den Amphibien das Leben und die Wanderung schwer.
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