Nabburg
25.06.2020 - 17:48 Uhr

Außer Rewe nichts in Sicht

Im früheren Nabburger Krankenhaus-Park sollte ein Einkaufszentrum mit mehreren Märkten entstehen. Doch für einen Teil davon scheinen inzwischen die Felle davon zu schwimmen. Es gibt nun so was wie eine Galgenfrist.

Der frühere Krankenhaus-Park ist gerodet, auf dem Gelände laufen groß angelegte Erschließungsarbeiten. Doch das Entstehen eines geplanten Einkaufszentrums mit mehreren Geschäften ist ins Wanken geraten. Grafik: Maps4News/NT
Der frühere Krankenhaus-Park ist gerodet, auf dem Gelände laufen groß angelegte Erschließungsarbeiten. Doch das Entstehen eines geplanten Einkaufszentrums mit mehreren Geschäften ist ins Wanken geraten.

Die Stadt hat den früheren Krankenhaus-Park an die Ratisbona Handelsimmobilien aus Regensburg verkauft. Vorausging die Zusage des Unternehmens, auf dem Gelände einen Lebensmittelmarkt und dazu ein paar kleinere Fachmärkte anzusiedeln. Lange Zeit hielt sich der Investor sehr bedeckt, mit welchen Geschäften letzten Endes auf dem Areal zu rechnen sein wird. Nur, dass Rewe hin kommen wird und das auch vertraglich gesichert ist, wurde bekannt.

Vor diesem Hintergrund lud Bürgermeister Frank Zeitler die federführenden Repräsentanten der Firma zu einem Gespräch ein. Zu ihm ins Rathaus kamen der geschäftsführende Ratisbona-Gesellschafter Sebastian Schels, Projektentwickler Karl-Heinz Mayerhöfer und Bauleiter Jürgen Stadelmann. Die Unterredung fand nichtöffentlich statt. Was dabei heraus kam, darüber berichtete der Bürgermeister auf Anfrage der Oberpfalz-Medien-Redaktion.

"Ratisbona hat bisher nur die Zusage von Rewe", erklärte er. Dieser in Holzbauweise geplante Supermarkt werde sicherlich schön und attraktiv, meint Zeitler. Aber: Ansonsten sei ihm gesagt worden, dass man sich mit einigen Fachmarktketten in Verhandlungen befinde. Ob sie sich jedoch auf dem Grundstück in Nabburg mit Filialen niederlassen werden, sei sehr zweifelhaft. Schon vor Corona war es zu keinem Abschluss gekommen, durch Corona habe sich die Ansiedlungsbereitschaft zusätzlich abgeschwächt. Außerdem, so kam es in der Runde zur Sprache, sei so manchem möglichen Interessenten das Kundenpotenzial im Umgriff zu klein. Solange keine Verträge zustande gekommen sind, werde Ratisbona die zusätzlichen Märkte nicht bauen. "Wir werden weiterhin engen Kontakt halten", sagte Zeitler. Bis September - so wurde vereinbart - hat Ratisbona noch Zeit, um weitere Geschäfte definitiv nach Nabburg zu bringen. Sollte das nicht gelingen, müsse man alsbald über Alternativen sprechen. Denn: Die Stadt sei damals bereit gewesen, ein innerörtliches Filetstück zu einem für den Investor günstigen Preis zu veräußern. Und sie habe sich zu dessen kostenintensiver Erschließung vor dem geschilderten Hintergrund bereit erklärt. Finanziell stehe die Stadt mit ihrer hohen Verschuldung jedoch nicht gut da. Sie kann es sich nach Meinung des Bürgermeisters nicht leisten, einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag auszugeben und dafür unter dem Strich nicht mehr zu bekommen als einen zweiten Rewe-Markt.

OnetzPlus
Nabburg03.06.2020
 
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