Nabburg
23.03.2022 - 08:52 Uhr

Ausstellung mit Frühwerken von Karl Schmidt-Wolfratshausen

Karl Schmidt-Wolfratshausen gab dem Nabburger Schmidt-Haus seinen Namen. Genau dort ist nun eine Ausstellung mit Frühwerken des Künstlers zu sehen.

Erstmals zeigt das Museum im Schmidt-Haus Pretiosen aus dem Frühwerk von Karl Schmidt: Karikaturen, Radierungen, Holz- und Linolschnitte. Und die sind wirklich „Tierisch gut!“. So lautet auch der Titel der Ausstellung.

Das genaue Hinschauen gehört zu jenen „Kunst-Fertigkeiten“, durch die sich kreative Menschen von anderen unterscheiden. Einen Blick für etwas zu entwickeln, ihn zu schärfen, erfolgreich ein- und „sinnvoll“ umzusetzen, zählt zur Basis künstlerischer Ausbildung – das nötige Talent vorausgesetzt. Mit welch frischem Elan Karl Schmidt-Wolfratshausen in jungen Jahren sich genau diesem Aspekt widmete, beweisen seine „kleinen“, bei näherer Betrachtung aber ganz „großen Kunstwerke“.

Platz in der Typen-Galerie

Mit zu den schwierigsten Darstellungsformen gehört die Karikatur. Über das vordergründige Porträt des rein Äußerlichen hinaus, dringt der Künstler sezierhaft zum „Wesentlichen“ vor um es dann auf den Punkt gebracht zu „über“-zeichnen. Schmidt fokussierte dazu neben animalischen Zeitgenossen, primär seine Lehrer und später erhielten auch Nabburger Originale einen würdigen Platz in seiner Typen-Galerie. Ob und mit welcher Resonanz die „Protagonisten“ ihr Charakterbild samt den teils witzig-süffisanten Kommentaren Schmidts dazu jemals zu Gesicht bekamen, ist leider nicht bekannt.

Mit Vorliebe weitete Karl Schmidt-Wolfratshausen seine Beobachtungsgabe auf reizvolle Panoramen und noch mehr auf Fauna und Flora aus – sowohl in der Heimat, wie auch des Öfteren unterwegs. Als ob speziell bei Lebewesen die Schwierigkeit detaillierten Erfassens von Form, Farbe oder Struktur nicht schon in der Natur der Sache läge, wählte er zur künstlerischen Umsetzung Holz- oder Linolschnitt, also jene Techniken, die ein Höchstmaß an Konzentration und Präzision erfordern, will man im Mehrplattenverfahren tadellose Ergebnisse erzielen. In Anerkennung seines diesbezüglichen Könnens kaufte seinerzeit selbst die Grafische Sammlung München eine kleine Auswahl an, wie ein Brief belegt. Bis heute haben all diese höchst illustrativen Darstellungen Nichts an Reiz verloren.

Noch bis 8. Mai zu sehen

Die Ausstellung „Tierisch gut!“, ursprünglich zum 50. Todestags Karl Schmidts 2021 geplant, ist noch bis zum 8. Mai im Museum im Schmidt-Haus zu sehen. Geöffnet: Mittwoch und Donnerstag von 19 bis 23 Uhr sowie Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Es gelten dazu die aktuellen Corona-Vorgaben.

 
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