Die Sitzung des Stadtrates am 2. Mai markierte genau die Halbzeit der laufenden Legislaturperiode. Für Bürgermeister Frank Zeitler war es daher ein Anliegen, sich bei allen Stadträten für die gute Mitarbeit im Gremium zu bedanken. Beim Tagesordnungspunkt "Erneuerung der Heizungsanlage im Bürgerspital" wurde dieses Engagement deutlich sichtbar. Stadtrat Josef Weber, der zugleich Sprecher der SPD-Fraktion im Stadtrat ist, äußerte die Vermutung, dass der Zeitpunkt für die Erneuerung der Heizungsanlage bewusst noch in dieses Jahr gelegt worden ist, so könne man das geplante Gesetz für erneuerbares Heizen umgehen und nochmals eine Gasheizung einbauen. "Die Stadt hat hier Vorbildfunktion und sollte daher eine andere Heizmöglichkeit in Betracht ziehen", so seine Forderung.
Was den Zeitpunkt betrifft sorgte Verwaltungsleiter Thomas Prey für Klarheit: "Der Beschluss für die Erneuerung liegt bereits zwei Jahre zurück. Zu diesem Zeitpunkt war von dem Gesetz 'Erneuerbares Heizen' noch keine Rede." Tobias Knechtel (CSU) sah in der Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energien große technische Schwierigkeiten. Bei dem Gebäude handle es sich um ein Bestandsdenkmal, das nicht so einfach verändert werden kann. In diese Kerbe schlug auch CSU-Sprecher Hans-GeorgDobler: "Mit was soll man sonst heizen? Jede andere Heizungsart würde hunderttausende Euro Investitionen nach sich ziehen." Durch die dadurch entstehenden Verzögerungen könnte die Situation eintreten, dass die Bewohner einen Winter lang gar keine Heizung hätten, befürchtete Dobler.
Albert Bruckner (FW) erkannte darin auch eine soziale Komponente und unterstützte den Einbau einer Gasheizung. Erneut meldete sich Josef Weber zu Wort. "Da in Nabburg mehrere alte Gebäude zu beheizen sind, wäre eine externe Energieberatung notwendig", so seine Anregung. Für die Zukunft gab er der Fernwärme den Vorzug. "Was hier passiert kommt einer Enteignung der Bürger gleich", äußerte Bürgermeister Zeitler Kritik an der Gesetzgebung. "Die Regierung muss eine genaue Richtung vorgeben." Der Bürgermeister wollte eine Grundsatzdiskussion zum jetzigen Zeitpunkt unterbinden und stellte den Antrag auf Erneuerung der Heizung zur Abstimmung. Bei zwei Gegenstimmen sprach sich der Stadtrat für eine neue Gasheizung aus.
Um Auftragsvergaben ging es auch bei den nächsten Tagesordnungspunkten. Der Grund- und Mittelschule Nabburg ist eine Mensa für die offene Ganztagsschule angegliedert. Im zweiten Bauabschnitt geht es nun um den Innenausbau.
Nachdem in diesem Jahr das "Forum Nabburg e.V." gemeinsam mit der Wählergemeinschaft "Nabburger Land" die Münzpresse am Mittelalterlichen Markt betreiben wird, soll es erstmals neben einer Medaille mit dem Ehrenbürger Anton Schaidler und dem Stadtwappen noch eine zweite Medaille mit der Perschener Kirche und dem Stadtwappen geben. Die Verwendung des Stadtwappens bedarf der Zustimmung des Stadtrates. Diese wurde einstimmig erteilt.
Unter dem Punkt Anfragen regte die Stadträtin Elisabeth Wilhelm (SPD) an, den Diendorfer Weg fußgängerfreundlich zu gestalten. Der unnötige Autoverkehr stelle eine ständige Gefährdung dar. Eine Verkehrsschau soll hier Klarheit bringen.
Auftragsvergaben im Stadtrat
- Mensa für die OGS: Schreinerarbeiten an Firma Bauer aus Wernberg-Köblitz für 24 214 Euro; Fliesenarbeiten an Firma Schöppl aus Amberg für 41 580 Euro; Küchenausstattung an Firma Handschuch aus Regensburg für 67 483 Euro.
- Heizungsanlage Bürgerspital: Firma Pucher aus Nabburg für 64 669 Euro.
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