Der erste Bibel-Abend in der staaden Zeit in der Pfarrkirche ist gut angekommen. Wenn eine Oma die besinnliche und rhythmische Musik auf der steyrischen Harmonika von Armin Pösl aus Eckendorf als perfekte Einstimmung auf das Weihnachtsfest empfunden hat, wenn die Mutter eines Firmlings den Video-Beitrag aus dem beeindruckenden Jesus-Film des bekannten italienischen Regisseurs Zefirelli für eine gelungene Umsetzung der biblischen Botschaft heute mit modernen Mitteln bezeichnet, dann kann offenbar nicht viel falsch gemacht worden sein.
Eine kleine Runde, die diese besondere Bibel-Nacht vorbereitet hat, hatte intensiv überlegt, wie eben nicht nur in der gesellschaftlichen Wirklichkeit bestimmte Ziele deutlich gemacht werden können. Sie haben darüber nachgedacht, wie im kirchlichen Bereich gerade die Botschaft des Predigers Jesu heute glaubwürdig übersetzt werden kann. Im Zentrum des Abends stand deswegen die Einladung, dass Jeder seine ganz eigene Lieblings-Bibel-Stelle vortragen konnte.
So erzählte zum Beispiel der frühere Bürgermeister Armin Schärtl von den Gedanken in dem Buch Kohelet im Alten Testament. Pfarrvikar Pater Alfred Lindner betonte die Figur des Guten Hirten, in der Jesus selber sich sah, was dann auch für jeden getauften Christen sozusagen eine Selbst-Verpflichtung sei. Insgesamt berichteten in der Kirche sechs Personen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit der Bibel. In kurzem Video-Format wurden weiterhin von bekannten Persönlichkeiten deren eigene Lieblings-Bibel-Stelle gezeigt. Pater Lindner hatte Bürgermeister Frank Zeitler interviewt. Er nannte die berühmte Geschichte von David und Goliath - und forderte auf, keine Angst vor dem Corona-Problem zu zeigen. Landrat Thomas Ebeling unterstrich, dass Christen heute nach dem Beispiel Jesu Vorbilder im Alltag sein sollten. Und Bischof Rudolf Voderholzer nannte die Jünger von Emmaus: "Sie waren auf der Suche - und wir sollten heute ähnlich auf der Suche sein, was Jesu Wort für uns heute bedeutet". Die neue evangelische Pfarrerin Barbara Hofmann verwies auf die Stelle: "Schaut doch die Vögel an. Macht euch keine Sorge, Gott sieht einen jeden, er sorgt für alle".
Der adventliche Abend im Johannesdom mit einer besonderen biblischen Note wurde noch von einem Musiker, dem Leiter der Musikschule in Pfreimd, Florian Klein, meditativ umrahmt. Auch er brachte sich mit melodiösen Gitarrenklängen ein. "Die Kerzenlichter in den Bänken, die vielen goldenen Sterne über den Köpfen der Gemeinde trugen ebenfalls dazu bei, dass die durchaus bekannten Worte aus der Bibel sicher ein wenig tiefer gefallen sind", so die Meinung von Pfarrvikar Pater Alfred.
Beim gemütlichen Ausklang auf dem Kirchplatz meinte noch eine Studentin: "Ach, wieder was dazu gelernt, als ich gerade das typische Jesus-Wort "Werdet doch wie die Kinder" hörte. Ich ahnte nicht, dass wir sogar den tollen Grönemeyer-Song "Kinder an die Macht" sehr gut als moderne Übersetzung dieser Stelle hernehmen dürfen".
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