Nabburg
04.07.2018 - 16:00 Uhr

Feinschliff für Bepo-Standort

Der Standort der Bereitschaftspolizei ist stärker und schneller gewachsen als jemals gedacht. In seiner Struktur bedarf er nun eines Feinschliffs. Dafür will der neue Abteilungsführer Ludwig Härtl sorgen.

Bei seinem Antrittsbesuch im Rathaus bekam der Leitende Polizeidirektor Ludwig Härtl (Mitte) von Bürgermeister Armin Schärtl (links) ein Buch über Nabburg geschenkt. Ihn begleitete der Standortleiter, Polizeioberrat Helmar Termer (rechts). Bild: Amann
Bei seinem Antrittsbesuch im Rathaus bekam der Leitende Polizeidirektor Ludwig Härtl (Mitte) von Bürgermeister Armin Schärtl (links) ein Buch über Nabburg geschenkt. Ihn begleitete der Standortleiter, Polizeioberrat Helmar Termer (rechts).

Die Polizeischule auf dem Fichtenbühl beherbergt inzwischen vier Ausbildungsseminare mit 597 angehenden Polizisten. Im März 2019 kommt zu den 23 Klassen eine weitere dazu, so dass dann etwa 620 junge Leute hier stationiert sind. Dazu kommen rund 100 Stammkräfte und um die 30 Tarifbeschäftigte. Unter dem Strich erreicht der Standort eine Personalstärke, an die vor 20 Jahren beim Aufbau dieser Außenstelle der siebten Bereitschaftspolizei-Abteilung in Sulzbach-Rosenberg niemand gedacht hatte. Doch dieser rasante Aufwuchs brachte auch seine Probleme mit sich. Sie stellte der seit Februar amtierende Abteilungsführer Ludwig Härtl (60) dar, als er am Mittwoch zu einem Besuch ins Rathaus kam. Seine Hauptaufgabe sieht er darin, Qualitätsstandards in der Ausbildung so anzupassen, dass sie allen hier beschulten, künftigen Polizeibeamten zu gute kommen.

San-Bereich und Bad

Ein akutes Problem besteht in der fehlenden ärztlichen Betreuung. Auf dem Standort gibt es keinen eigenen, fest beschäftigten Mediziner. Zudem stellt der Sanitätsbereich nur ein Provisorium dar. Hierfür sollte mit einem Neubau gleich im Anschluss an die neuen Modul-Bauten im hinteren Teil des Geländes Abhilfe geschaffen werden. Deutlich unter der Millionen-Grenze sollte die Maßnahme bleiben - doch: Es besteht ein Umsetzungsproblem. Denn aufgrund der konjunkturellen Lage finden sich keine Handwerker, die zu den veranschlagten Preisen anbieten. Somit würde das Vorhaben wesentlich teuerer und musste sich deswegen bei der Haushaltsplanung in die Warteschleife einreihen lassen.

Zweites Problem: Dem Standort fehlt ein Schwimmbad zu Ausbildungszwecken. Da zeigt sich der Leitende Polizeidirektor Härtl angetan von der Idee des Landrats Thomas Ebeling, in gemeinsamer Anstrengung eine Lösung zu finden. Auch Bürgermeister Armin Schärtl befürwortet eine konzertierte Aktion und kann sich gut vorstellen, wie sie aussehen könnte: Den Bau eines Ganzjahresbades auf dem Gelände des Freizeitzentrums in Perschen finanzieren Bund, Land, Zweckverband und Landkreis gemeinsam. Denn das Bad könnte von der Bundeswehr, der Bereitschaftspolizei und den Schulen zu Ausbildungszwecken genauso genutzt werden wie von einheimischen Schwimmern und Touristen. In seiner nächsten Verbandsversammlung will der Zweckverband für das Freizeit- und Erholungszentrum Perschen hierüber eine Grundsatzdebatte führen. Die Förderfrage soll bis dahin geklärt werden.

Pläne in weiter Ferne

Zusätzlich, so Härtl, sind weitere infrastrukturelle Defizite abzubauen. Er denkt da zum Beispiel an die sanitären Bedingungen in den Altbauten oder an die Platzverhältnisse im Speisesaal. "Wir stoßen auf dem Standort an räumliche und logistische Grenzen", betont er, dass keine weitere Ausdehnung der personellen Kapazitäten mehr möglich ist. Es gehe jetzt darum, den Standort zu ertüchtigen, zu stabilisieren und damit letztlich auch für die Zukunft zu sichern. Wenn der Freistaat später einmal seine Einstellungszahlen wieder senkt, ließe sich anstelle eines Seminars auch gut eine Einsatzeinheit auf dem Areal unterbringen.

Vor diesem Hintergrund geht Härtl davon aus, dass das gemeinsame Zentrum für Einsatztraining, das Bereitschaftspolizei und Polizeipräsidium Oberpfalz miteinander auf dem Gelände aufbauen möchten, noch in weiter Ferne liegt. Die bereits öffentlich angekündigte Erstellung von Plänen werde sich gewiss deutlich verzögern. Auch die Übertragung der Liegenschaftsteile, die noch dem Bund gehören, an den Freistaat Bayern geht langsamer voran als geplant. Nach dem Abriss von nicht mehr benötigten, ehemaligen BGS-Gebäuden sei der Abtransport des Bauschutts noch nicht abgeschlossen. Somit sei fraglich, ab wann diese Flächen konkret von der Bereitschaftspolizei genutzt werden können.

 
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