Nabburg
15.03.2019 - 14:08 Uhr

Friedensangebot an Krieger

In der Debatte um die Krieger-Gedächtnisstätte am Stadtfriedhof könnte sich eine Lösung abzeichnen. Auch, weil der Denkmalschutz für eine Fläche "Entwarnung" gibt.

Auf der Freifläche an der Marienkirche wäre eventuell Platz für die Gedenkkreuze. Bild: Hösamer
Auf der Freifläche an der Marienkirche wäre eventuell Platz für die Gedenkkreuze.

Diskussionen über das Kriegerdenkmal in der Nikolauskirche und die Gedächtnisstätte im neuen Teil des Stadtfriedhofs gibt's seit Jahren. Zuletzt hatte sich der Stadtrat im Oktober mit einem Antrag der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) befasst und beschlossen, das Anliegen an einem "Runden Tisch" zu klären (wir berichteten). Das Gedenken zum Volkstrauertag wurde in der Nikolauskirche gefeiert. Diese Feier sei gut angekommen, sagte Bürgermeister Armin Schärtl in der Stadtratssitzung am Dienstag, darauf sei er oft angesprochen und auch angeschrieben worden. Im Januar trafen sich dann die Beteiligten am "Runden Tisch". Dabei war die Verlegung des Mahnmals vom Stadtfriedhof auf den Platz an der Spitalkirche St. Marien ein Thema. Das Protokoll des Treffens lag den Stadträten am Dienstag vor.

Darin fehle leider, fügte Irene Ehemann (ABU) aus, dass man bezüglich der Versetzung der drei Granitkreuze besprochen habe, eine Ortsbegehung an der Spitalkirche zu organisieren. Wenn sich bei den Planungen für die Freiflächengestaltung in diesem Bereich ergebe, dass ein angemessener Platz für die Kreuze zur Verfügung steht, "dann ist das ok", so Ehemann. Die kommenden Gedenkfeiern sollen weiterhin in der Nikolauskirche stattfinden. Stadtplaner Martin Popp (Büro XO Studio, München) solle prüfen, ob sich der Platz rund um die Kirche dafür eigne. Peter Haas (SPD) und Hans-Georg Dobler (CSU) sahen diese Lösung ebenfalls als vernünftig an. "Damit wäre allen gedient", sagte Dobler. Auch Dr. Helmut Ertl (parteifrei) befürwortete diese Lösung.

Bürgermeister Armin Schärtl ergänzte, dass sich nach Schürfbohrungen ergeben habe, dass ein Teilbereich des Geländes im Spitalhof aufgeschüttet sei. "Wir hatten zunächst angenommen, dass das ein ehemaliger Friedhof ist", sagte Schärtl. Dann wären bei einer Überplanung wieder aufwendige archäologische Untersuchungen notwendig gewesen.

Auch ein Blick ins Kataster aus dem 19 Jahrhundert habe ergeben, dass hier wohl aufgefüllt wurde. Die Stützmauer im Hof zwischen Stadtpfarr- und Spitalkirche sei nicht historisch. Dagegen habe es offenbar rund um den "heiligen Bezirk" eine komplette Mauer gegeben. Für die Freiflächengestaltung eröffne das neue Möglichkeiten. Der Stadtrat blieb ohne Beschluss und will nun die Ergebnisse Popps abwarten. Die Planungen werden in Abstimmung mit der Städtebauförderung erfolgen."Schließlich wollen wir ja wieder Zuschüsse, "sagte Schärtl. Die Umsetzung der Kreuze eilt auch nicht. Schließlich bleibt der Stadtfriedhof noch 15 Jahre Friedhof, bevor er zum Park umgestaltet werden soll.

Die Gedenkkreuze auf dem neuen Teil des Stadtfriedhofs sollen umquartiert werden, wenn der Friedhof aufgelassen wird. Bild: Hösamer
Die Gedenkkreuze auf dem neuen Teil des Stadtfriedhofs sollen umquartiert werden, wenn der Friedhof aufgelassen wird.
Nabburg09.10.2018
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.