Nabburg
12.07.2024 - 13:54 Uhr

"Girls' Day Akademie" will für Technik begeistern

Elf Schülerinnen der achten Klasse der Realschule Nabburg besuchen in diesem Schuljahr die "Girls' Day Akademie". Sie erhalten bei der Schlussveranstaltung die Zertifikate. Dabei offenbaren sich erstaunliche Erkenntnisse.

Projektleiter Christoph Melzl (links) und Lehrerin Liane Schuster (rechts) überreichten den Teilnehmerinnen an der "Girls`Day Akademie" die Zertifikate. Bild: Hirsch
Projektleiter Christoph Melzl (links) und Lehrerin Liane Schuster (rechts) überreichten den Teilnehmerinnen an der "Girls`Day Akademie" die Zertifikate.

Die "Girls' Day Akademie" feiert heuer das zehnjährige Bestehen. An diesem gemeinsamen Projekt der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände, der Bundesagentur für Arbeit und des bayerischen Wirtschaftsministeriums beteiligen sich 15 Schulen in Bayern, drei davon in der Oberpfalz. Darunter auch die Naabtal-Realschule Nabburg, die seit 15 Jahren zum Netzwerk der Oberpfälzer MINT-Schulen gehört. "Ziel ist es, die Mädchen für technische Berufe zu begeistern und Vorurteile abzubauen", sagte Projektleiter Christoph Melzl bei der Abschlussveranstaltung am Donnerstag in den Räumen der Realschule Nabburg.

In 120 Unterrichtseinheiten lernten die Mädchen die technische Arbeitswelt kennen. Sie machten eine Lötkurs, stellten Gummibärchen her, bedienten einen 3D-Drucker, zersetzten Aromastoffe und mischten Farben. Zum Workshop gehörten auch Werksführungen, erlebnispädagogische Veranstaltungen und Übungen zur Stärkung der sozialen und medialen Kompetenz. Die Mädchen erinnerten in Filmclips an die Erlebnisse und gaben damit auch den teilnehmenden Eltern einen Einblick in die Abläufe.

Bei der Abschlussveranstaltung kamen auch die Vertreter der Betriebe und der Arbeitsagentur zu Wort. Berufsberater Bernhard Helmstreit rät den Schulabgängerinnen: "Macht etwas Praktisches". Auch die Agentur-Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Christina Süß, will die Mädchen gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels für die MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) begeistern.

"Wir könnten durchaus noch mehr Mädels gebrauchen", sagte Stephanie Meier, Personalreferentin bei der Firma EMZ Hanauer. Eine, die 2017 an der Realschule Nabburg den Abschluss gemacht und eine Lehre bei EMZ angetreten hat, ist Eva Spichtinger. Sie schätzt "die abwechslungsreiche Arbeit und das gute Betriebsklima" in der Firma und kann eine Ausbildung in der Elektrobranche nur empfehlen.

Horst Eismann, Ausbilder bei der Firma Constantia in Pirk, räumt mit dem Vorurteil auf, Mädchen seien für technische Berufe nicht geeignet. "Im Gegenteil, Mädchen sind kreativer und arbeiten sorgfältiger", so sein Urteil. Seminarrektorin Liane Schuster sieht im Abbau von Vorurteilen und Ängsten eine gesellschaftliche Aufgabe und appelliert deshalb an die Eltern, ihren Töchtern im Praktischen mehr zuzutrauen.

Projektleiter Christoph Melzl zollte den Teilnehmerinnen an der Akademie Respekt für das Durchhaltevermögen und versicherte ihnen: "Es hat Spaß gemacht mit euch". Er lud die Schülerinnen zum "Deep-Dive-Wochenende im Frühjahr 2025 nach München ein. Das Coaching-Projekt richtet sich exklusiv an Teilnehmerinnen der "Girls' Day-Akademie" und wird von den Arbeitgeberverbänden finanziert. Folgenden Schülerinnen der Realschule Nabburg überreichte Christoph Melzl die Zertifikate und als Geschenk einen Schlüsselanhänger: Johanna Dirrigl, Vanessa Karle, Christina Köppl, Eva Lehner, Lena Nachtmann, Sophia Riedl, Amelie Seegerer, Lara Schmidl, Janina Sehr, Lena Repp und Yasemin Zitzmann.

Hintergrund:

Girls'Day Akademie

  • Veranstalter: Gemeinsames Projekt der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände, der Bundesagentur für Arbeit und des bayerischen Wirtschaftsministeriums.
  • Ziel: Praxisnahe Berufs- und Studienorientierung für Mädchen.
  • Aufgabe: Aufklärung der Eltern, die bei der Berufswahl ihrer Töchter eine Schlüsselrolle spielen.
  • Jubiläum: Die Girls` Day Akademie feiert heuer das zehnjährige Bestehen.
 
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