Über 50 Gäste konnte am Samstagabend der Nabburger Remise-Besitzer Franz Grundler zur Eröffnung der Ausstellung "Pflanzenwelten" mit Werken der Malerin Katharina Gierlach willkommen heißen. "Sollte sie der Dauerregen depressiv machen, hier hängen ein paar Quadratmeter Antidepressiva - Katharina Gierlachs Arbeiten sind Ikonen der Lebensfreude". Mit dieser Kurzformel würdigte er eingangs das Schaffen der aus Winklarn stammenden und in Köln lebenden Malerin und bedankte sich bei ihr, dass sie es möglich gemacht hatte, "große Kunst in die kleine Remise zu bringen". Sein Dank galt laut Pressemitteilung ebenso Klaus Pöhler, dem Vorsitzenden des Bund Naturschutz, Kreisgruppe Schwandorf, der die Patronage zur Ausstellung übernommen hatte. Pöhlers Aufgabe war es dann auch, die Laudatio im Remisenhof zu halten.
Er wies auf den Zusammenhang von Natur und den außergewöhnlichen Pflanzenmotiven, die diese Ausstellung zeigt, her. Die großformatigen Szenerien von Seerosen und die Porträts vieler heimischer Orchideen wie Knabenkraut oder Moorlilie, aber auch ein herbstliches Waldstück begeisterten Klaus Pöhler, der seit Jahrzehnten immer eng an der Natur für den Naturschutz arbeitet. Dass es die Malerin schafft, ihre Naturmotive nicht rein "nur" naturalistisch aber trotzdem sehr detailreich, fast fotorealistisch auszudrücken versetzen laut Pöhler den Betrachter in die Situation, ganz in die Bildwelt eintreten zu können, einfach mit "drin zu sein". Die besondere, stark strukturierte Malweise Gierlachs erinnert auch teilweise mehr an ein Relief aus Ölfarben. Blüten zum Beispiel treten oft förmlich aus der Leinwand hervor. "Wenn ich etwa dieses Herbstwald-Bild sehe, dann beginnt es im Kopf richtig zu rascheln, man betritt mit der suggestiven Arbeit der Künstlerin diesen Waldweg und steht staunend vor tausenden kleinsten, flirrenden Farbpunkten, aus denen das Werk besteht" begeisterte sich Klaus Pöhler, der am Ende etwas humorig bemerkte, dass er, als ein Laie in Sachen Kunst, selbst oft mehr mit Behördengängen statt mit Natur zu tun hätte und eigentlich kaum die richtigen Worte zu dieser ihn sehr beeindruckenden Bildauffassung der jungen Künstlerin finde.
Pöhler bedankte sich unter der Linde im Remisenhof am Ende seiner Ausführungen bei den zahlreich erschienenen Gästen für ihr Kommen trotz der regnerischen Großwetterlage. Er wünschte der außerordentlich schönen Ausstellung noch viele Besucher an den drei nächsten Sonntagen, also am 13. und 20. August (jeweils nachmittags von 14 bis 18 Uhr). Der Abend wurde dann doch noch etwas trockener und viele Gäste genossen es bei einem Gläschen im Hof zu plaudern, während sich im Ausstellungsraum bis zum Schluss viele gute Gespräche in und um die "Pflanzenwelten" abspielten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.