Während des Mittelalterlichen Marktes widmet sich eine themenbezogene Sonderausstellung im Stadtmuseum Zehentstadel dem "Mittelalter im Licht der Farben". Sie versteht sich als Beitrag, dem Vorurteil vom "dunklen Mittelalter" zu begegnen, das, bei Tag betrachtet, an Farbigkeit beispielsweise der Gewandung oder im künstlerischen Ausdruck kaum zu übertreffen war.
Der christliche Philosoph Hugo von St. Viktor sah im 12. Jahrhundert in der mannigfaltigen Farbigkeit den sinnlichen Ausdruck des Lichtes bzw. die Offenbarung von Schönheit schlechthin. Seine Zeitgenossin, die Benediktinerin Hildegard von Bingen, beschrieb die Herrlichkeit Gottes, "die wie ein Strahlenstrom der Sonne erscheint". Je näher die Farbe dem Licht, je schöner sei sie, urteilte schließlich ein Jahrhundert später der Dominikanermönch und Theologe Ulrich von Straßburg. Aus den theologischen Überlegungen resultierend versteht sich die mittelalterliche Ständegesellschaft in der Kombination vieler Töne zu einem bunten Farbklang als Abbild der himmlischen Ordnung. Dabei hatte jede Farbe eine andere Bedeutung, mitunter positiv und negativ in einem. Die Sonderausstellung begibt sich außerdem auf die Suche nach den damals verwendeten pflanzlichen und tierischen Pigmenten und Farbstoffen und taucht ein in die Geheimnisse um das Färberhandwerk.
Die Ausstellung "Das Mittelalter im Licht der Farben" ist vom 7. Juli bis 5. August jeweils Dienstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Nabburg
04.07.2018 - 15:08 Uhr
Im Licht der Farben
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