Die Nachrufe, in denen die Verdienste des im Alter von 91 Jahren verstorbenen Nabburgers gewürdigt wurden, machten deutlich, wie viele Spuren Helmut Roßmann in der Stadt, in der Region hinterlässt. Landrat Thomas Ebeling, Bürgermeister Frank Zeitler, Vertreter des öffentlichen Lebens, der Vereine, Weggefährten und Freunde waren gekommen.
Beim Trauergottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes, welcher der gläubige Christ sein Leben lang verbunden war, skizzierte Stadtpfarrer Hannes Lorenz in bewegenden Worten den Lebenslauf des früheren Sparkassendirektors, an dem die Mitarbeiter seine Fairness, seinen Weitblick und seine Menschlichkeit schätzten. 1992 trat er in den Ruhestand.
Herzlich und großzügig
Das Ehrenamt war Helmut Roßmann wichtig. Er engagierte sich in Vereinen und führte bei vielen die Kasse. Gerne war der agile Mann bei Veranstaltungen, erzählte auch von seinen Reisen in aller Herren Länder. "Doch sein Platz war immer hier bei uns, bei vielen Veranstaltungen, bei den Menschen". Sie schätzten seine Herzlichkeit und Großzügigkeit, auf die auch die Pfarrgemeinde zählen konnte, beispielsweise bei der Anschaffung von Krippenfiguren. Das Mitgefühl des Stadtpfarrer galt den Angehörigen, die in den letzten Wochen einen schweren Weg mit Helmut Roßmann gegangen waren. Er hatte sich im Krankenhaus bereits von den Folgen eines Sturzes erholt, als ihm hier eine Corona-Infektion die Lebenskraft nahm.
Landrat Thomas Ebeling beleuchtete als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Roßmanns 42-jährige Tätigkeit im Dienst der Sparkasse. Von den Lehrjahren bei der Kreis- und Stadtsparkasse Pfreimd arbeitete er sich mit hoher Fachkompetenz bis zum geschätzten Vorstandsmitglied hoch und investierte viel Kraft in die Zusammenführung der vier Sparkassen zur Vereinigten Sparkasse im Landkreis Schwandorf mit 350 Mitarbeitern.
Karl Beer sprach für die vielen Vereine, denen der Verstorbene angehörte. "Mit Helmut Roßmann hat nicht nur die politische Gemeinde Nabburg einen unermüdlichen Kämpfer, Wegbereiter und Vordenker verloren, auch viele Vereine und Organisationen sind um ein geschätztes und überall beliebtes Mitglied ärmer geworden. Wer Helmut Roßmann als Vereinsmitglied in seinen Reihen hatte, brauchte nie lange zu betteln, wenn es darum ging, Ideen zu verwirklichen und in die Tat umzusetzen", betonte Beer. "Nahezu alle Vereine in Nabburg schätzten die Arbeit des Verstorbenen als Schatzmeister oder Kassenprüfer." Freizeit habe er gerne hinten an gestellt, wenn es darum ging, "sich für den Mitmenschen einzusetzen". Der Verstorbene habe es verstanden, Bürger für seine Ideen zu gewinnen und aktive Vereinsarbeit zu leisten. Viel Vereine ernannten Helmut Roßmann zum Ehrenmitglied. Eine der höchsten Würdigungen war auf Vorschlag der Stadt das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten.
Die Liste der Vereine, die sich mit Helmut Roßmann verbunden fühlten, war lang: Über 70 Jahre gehörte Roßmann dem TV 1880 Nabburg an. Der sportbegeisterte Mann war über 60 Jahre Schatzmeister, bewegte in dieser Zeit mehrere Millionen an Umsätzen und sorgte stets dafür, dass sich die Verschuldung trotz der hohen Investitionen in die Sportanlage in Grenzen hielt.
Vereine bauten auf ihn
Der BRK-Kreisverband würdigte die jahrzehntelange Tätigkeit des stellvertretenden Schatzmeisters mit der Ehrenplakette in Gold. Bürgerverein, katholischer Männerverein, Krieger- und Soldatenkameradschaft konnten auf ihn zählen, ebenso der CSU-Ortsverband, Gebietsverkehrswacht, OWV, die Feuerschützen sowie der Gesang- und Musikverein: Bis 2016 war Roßmann stimmkräftiger Akteur im Männerchor. Beim Verein Oberpfälzisches Bauernmuseum setzte er sich für Brauchtum und Tradition ein. Der Förderverein der Jugendblaskapelle und die Wasserwacht verlieren einen Unterstützer, der Gartenbauverein ein engagiertes Mitglied: Der frühere Bankdirektor half so manchen Samstag bei der Grüngutannahme. Abschließend würdigte Peter Mertins, Vorsitzender des Lions Clubs Schwandorf, das Gründungsmitglied Helmut Roßmann, "das Werte gelebt hat". Ansteckend sei seine Fröhlichkeit gewesen. Mertins sprach vielen aus dem Herzen: "Wir sind dankbar, dass wir mit ihm einen Teil seines Lebens verbringen durften".
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