Bei der Messfeier im "Johannesdom" begrüßte Pfarrer Hannes Lorenz die große Schar der Gläubigen und erklärte: "An diesem Tag steht Christus im Mittelpunkt, der sich uns ganz hingibt." Er sei gegenwärtig mit seinem Wort und in den Gaben vorn Brot und Wein. Er komme in unsere Mitte und möchte uns stärken für unseren Weg durchs Leben.
Am 60. Tag nach Ostern - am zweiten Donnerstag nach Pfingsten - feiern die Katholiken Fronleichnam, das "Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi". Doch wissen immer weniger Menschen – seien sie nun getauft oder nicht –, was da eigentlich gefeiert wird. Schlimmer noch: Wenn sie davon hören, dass Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, dann winken viele ab und bezeichnen es womöglich als "Hokuspokus". Was also hat es damit auf sich, wenn die Christen die wahrhafte Gegenwart des Gottessohns in der heiligen Eucharistie feiern?
Als Brot des Lebens, als gewandelte Hostie steht Christus selbst im Mittelpunkt der prunkvollen Fronleichnamsprozessionen. Dafür steht auch der ungewöhnliche Name Fronleichnams, denn im Althochdeutschen steht "fron" für "Herr" und "lichnam" für "Leib". Eine wichtige Rolle spielt dabei die Hostie: auf den ersten Blick nur eine kleine unscheinbare Oblate - doch für gläubige Katholiken wird sie durch die Wandlung im Gottesdienst zum "Leib Christi".
Das geht zurück auf das letzte Abendmahl, als Jesus den Aposteln Brot austeilte mit den Worten "Das ist mein Leib". Dieses Geheimnis des "heiligen Brotes" steht auch im Mittelpunkt der feierlichen Fronleichnamsprozessionen, bei denen die Hostie in einer Monstranz durch die Straßen der Altstadt getragen wurde, begleitet von zahlreichen Gläubigen sowie den kirchlichen und weltlichen Vereinen mit ihren schmucken Fahnenabordnungen.
Ein großes Aufgebot an Ministranten, die Kommunionkinder und die Firmlinge hatten einen Ehrenplatz ganz nah beim Allerheiligsten. Der Kirchenchor unter Leitung von Jonathan Brell und die Jugendblaskapelle mit Dirigent Markus Ferstl sorgten für den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes und der feierlichen Prozession. Im Anschluss sorgte die Kolpingfamilie im Spitalhof beim traditionellen Frühschoppen für das leibliche Wohl der Gläubigen.
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