Nabburg
12.04.2024 - 17:17 Uhr

Rinder von Oberpfälzer Weiden als Marke mit gemeinsamen Logo etablieren

Es ist feinmarmoriert, gut abgehangen, dabei hauchzart und saftig. Ein feines Steak zum Genießen braucht nicht aus Argentinien importiert zu werden. Rinder der Rassen Angus, Hereford und Galloway stehen auf den Oberpfälzer Weiden.

Markus Dirschl und Matthias Schneider möchten Mutterkuhhaltern bei der Vermarktung ihrer Erzeugnisse helfen. Bild: Armin Hofbauer/AELF Regensburg-Schwandorf
Markus Dirschl und Matthias Schneider möchten Mutterkuhhaltern bei der Vermarktung ihrer Erzeugnisse helfen.

Die sogenannte Mutterkuhhaltung ist regional, fördert die Artenvielfalt und ist meist biologisch zertifiziert. Um die Oberpfälzer Marke zu stärken, sollen die Erzeugnisse daraus fortan unter einem gemeinsamen Logo vertrieben werden. Dafür warb das Projekt „Mutterkuhles von der Weide“, das am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf angesiedelt ist, auf einer Lehrfahrt für Mutterkuhhalter.

Landwirte aus der ganzen Oberpfalz hatten sich die Betriebe Anguszucht Bauer (Fronau) und Galloways vom Gänsberg (Gemeinde Blaibach) angesehen. In der Mittagspause konnten sie dann feinstes Fleisch von der Weide am Brunner Hof in Arnschwang genießen.

Sichtbar werden für den Verbraucher

Rinder aus der Mutterkuhhaltung sind im natürlichen Herdenverband aufgewachsen, wurden von ihren Müttern mit Milch genährt und haben die meiste Zeit in ihrem natürlichen Lebensraum auf der Weide verbracht. Rund 9000 Mutterkühe von insgesamt 12 Rassen stehen derzeit auf den Weiden in der Oberpfalz. „Durch mehr Verkauf ab Hof, im besten Fall sogar mit einer Zusammenarbeit von Landwirt über Metzger bis hin zum Gastronomen soll die Wertschöpfung in der Region bleiben“, sagt Matthias Schneider vom Mutterkuhprojekt am AELF Regensburg-Schwandorf.

Ein erster Schritt sei dabei die Etablierung des Logos „Mutterkuhles von der Weide. Echt & Ehrlich Oberpfalz“, unter dem möglichst viele Direktvermarkter ihre Erzeugnisse vermarkten sollen. „So werden die Mutterkuhhalter deutlich sichtbarer für die Verbraucher“, erhofft sich davon Markus Dirschl, ebenfalls vom Mutterkuhprojekt. Wenn die Verbraucher bei den lokalen Gastronomen das regionale Qualitätsrindfleisch nachfragen, wird es auch für den Wirt von nebenan interessant, Fleisch aus der Oberpfälzer Mutterkuhhaltung in seiner Küche zu verarbeiten. Schon jetzt bieten es einige Gastronomen an, wie Michael Schieder vom Landhotel Goldenes Kreuz in Moosbach, der Landgasthof Spitzauer in Nittendorf sowie das Natur- und Wellnesshotel Brunner Hof in Arnschwang. Dessen Eigentümer und Vizepräsident des Dehoga Bayern, Andreas Brunner, kann seinen Kollegen diesen Schritt nur empfehlen: „Die Zeit ist so reif wie noch nie. Wir haben das Thema Nachhaltigkeit, wir haben die jungen Familien, die ihre Ernährung umdenken. Das ist genau der Punkt, wo die Vermarktung regionaler Produkte so wichtig ist.“

Qualität ist der Schlüssel

Die Familie Bauer aus Fronau und Sarah Baumgartner mit ihren „Galloways vom Gänsberg“ (Gemeinde Blaibach) sind bereits dabei und verkaufen ihre Ware unter dem neuen Logo. Dazu haben sie bestimmte Kriterien nachweisen müssen, die eine entsprechende Qualität sicherstellen sollen. Kälber müssen unter anderem mindestens sieben Monate bei der Mutterkuh gehalten werden, sie stehen auf der Weide und werden zur Vermeidung von langen Tiertransporten in der Oberpfalz geschlachtet. Sowohl bei den Bauers mit ihren 35 Mutterkühen der Rasse Angus als auch bei Sarah Baumgartner erfolgt die Schlachtung denkbar regional. Der Metzger der Bauers liegt nur etwa drei Kilometer entfernt. Auf dem Gänsberg werden die Tiere auf der Weide mit dem stressfreien Kugelschluss geschlachtet und direkt auf dem Hof zerlegt und abgehängt.

 
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