Nabburg
31.07.2025 - 14:14 Uhr

Sonderausstellung mit alten Ansichten von Nabburg

Der Blick auf Nabburg ist mehr als nur „Ansichts-Sache“, sondern ein Spiegel der Geschichte. So schaut das Stadtmuseum Zehentstadel in einer Ausstellung genauer hin und zugleich zurück.

Es ist erst einige Wochen her, dass sich Nabburgs gewohnte Stadtsilhouette änderte – zwar nur im Detail, aber dennoch sichtbar: An der Spitze des sanierten Dechantturms fehlt nun die formschöne „Laterne“ mit der Glocke, einzig die Wetterfahne blieb übrig. Ähnliches in viel größerer Dimension vollzog sich nach 1860 an der Stadtpfarrkirche mit der Erneuerung, besser gesagt, Umformung ihrer Turmhaube und noch gravierender, als man in Folge des Blitzeinschlags von 1536 statt einer Rekonstruktion des dabei abgebrannten Nordturms der Vollendung seines bisher kleineren, südlichen Zwillings den Vorzug gab.

Markante Details

Grund genug also für einen Rückblick, seit wann es erste Ansichten Nabburgs gab, was darauf an markanten Details schon zu erkennen ist und daraus an Erkenntnissen gezogen werden könnte, bis sie sich schließlich einem realistischen exakten Abbild annäherten. Aus genau dieser Weitsicht und mittels einiger Ausschnitte historischer Karten, führt die aktuelle Sonderausstellung „Nabburg an sich(t)“ im Stadtmuseum Zehentstadel ihre Besucher mit ausgewählten Beispielen an das sich stets modifizierende Erscheinungsbild Nabburgs heran.

Zu den markantesten Meilensteinen im Laufe der Jahrhunderte gehören dabei das Aquarell aus den Reisebildern Ottheinrichs, die originalen Werke der Kupferstecher Matthäus Merian und Gabriel Bodenehr bis hin zu deren modernen Nachfahren als Unikate bekannter Künstler, später drucktechnisch vervielfacht in Büchern oder Postkartenform. Im Mittelpunkt der Präsentation steht der bekannte – oder bislang doch nicht so genau betrachtete - Merian-Stich, zum Vergleich optisch unterlegt mit einem der ältesten Stadtpläne.

Viele Türme, viele Uhren

Anhand ausgewählter Stellen – Brückenstandort, Nikolauskirche im Ortsteil Venedig, Fleischtörl, Rathausturm oder dem Steg im Ledermühlviertel - lässt sich genauer unter die Lupe nehmen, was wahrscheinlich oder definitiv, weil mit Quellen belegbar, realistisch dargestellt wurde oder alternativ der Fantasie entsprang. Das Bild mit den Augen (oder gemäß der Ausstellungsarchitektur selbst) zu „durchwandern“, um im Genre der Karten-Ursprünge zu bleiben, lässt den Betrachter an jeder Stelle des genaueren Hinsehens neue und spannende Erkenntnisse gewinnen über ein Nabburg, das einst viele verschiedene Turmspitzen und darunter wohl reichlich Uhren besaß.

Bislang noch nicht gezeigte Objekte untermalen die fantasievollen Blickrichtungswechsel und schärfen vielleicht auch die Sensibilität für aktuelle Veränderungen – bis hin zur Frage: Was wäre gewesen, wenn der Blitz nicht …? Die foto-simulative Antwort darauf ist noch bis Anfang September im Stadtmuseum Zehentstadel zu erfahren.

Hintergrund:

Sonderausstellung „Nabburg an sich(t)“

  • Öffnungszeiten: Donnerstag, Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 17 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene 3 Euro, Kinder (ab 6 Jahre) 1 Euro
  • Führung durch die Ausstellung für Gruppen mit Stadtheimatpfleger Raphael Haubelt nach Voranmeldung unter Tel. 01757630320 möglich.
 
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