Stabwechsel am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf: Nach 40 Dienstjahren geht Leitender Landwirtschaftsdirektor Georg Mayer (66) in den Ruhestand. Die Nachfolge tritt sein bisheriger Stellvertreter Helmut Melchner (62) an, der vor der Ämterfusion 2021 bereits Leiter der Regensburger Behörde war. Die Urkunden überreichte Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer bei einem Festakt am Freitag in der Nordgauhalle in Nabburg.
Die Anwesenheit von 150 Vertretern aus Kirche, Politik, Verbänden, Ämtern und Selbsthilfeeinrichtungen wertete der Spitzenbeamte aus dem bayerischen Landwirtschaftsministerium als Zeichen für die enge Zusammenarbeit der Netzwerkpartner. Selbstvertrauen, Mut und Offenheit forderte der Ministerialdirektor von all jenen ein, die mit ihrem Handeln dem Klimawandel begegnen, die Tierhaltung und den Wald umbauen, die Bürokratie abbauen und die Ernährung der Bevölkerung sichern wollen.
18 Jahre in Nabburg
Hubert Bittlmayer erinnerte an den Werdegang des scheidenden Behördenleiters Georg Mayer, der an fünf verschiedenen Ämtern in der Oberpfalz tätig war, davon 18 Jahre am Standort Nabburg, ehe ihm vor drei Jahren die Leitung der zusammengelegten Behörde Regensburg-Schwandorf übertragen wurde. „Eine große Karriere geht zu Ende“, sagte der Ministerialdirektor, als er Georg Mayer die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand und einen Ehrenpreis der bayerischen Staatsregierung überreichte.
Der aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Freihöls (Stadt Schwandorf) stammende Georg Mayer erinnerte an seinen Einstieg in die Lehr- und Beratertätigkeit vor 40 Jahren, als man damals vergeblich versucht habe, den Milchmarkt zu stabilisieren. Die Arbeit mit Studierenden habe er in der Folgezeit als „erfüllend“ empfunden, so Mayer. Deshalb schmerzt es ihn, „dass wir in der Oberpfalz heute nur noch zwei Landwirtschaftsschulen haben“.
Der Zusammenschluss der Land- und Forstbehörden habe sich dagegen positiv ausgewirkt. Georg Mayer verabschiedete sich mit den Worten: „Es war mir eine Ehre und Freude, für die Landwirtschaft tätig sein zu dürfen“.
In die Mitte der Gesellschaft rücken
Dieses Erbe möchte sein Nachfolger Helmut Melchner fortführen, wenn er sagt: „Wir müssen die Landwirtschaft noch stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken“. Die Nahrungsmittelproduktion bleibe das Kerngeschäft der Landwirte. Melchner will seinen Beitrag dazu leisten, die landwirtschaftlichen Betriebe zukunftsfähig aufzustellen und auf die Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren.
Nabburgs Bürgermeister Frank Zeitler bedankte sich bei Georg Mayer für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und bedauerte, „dass wir die Umstrukturierung am Standort Nabburg nicht verhindern konnten“. MdB Martina Englhardt-Kopf wies auf das breite Spektrum in den 74 Kommunen des Amtsbereiches Regensburg-Schwandorf hin. Landrat Thomas Ebeling sprach die Berührungspunkte der beiden Behörden „Landratsamt und Landwirtschaftsamt“ an.
Der Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbandes, Ely Eibisch, mahnte den Bürokratieabbau beim Tier- und Waldschutz an. Der Bezirksvorsitzende des Verbandes der landwirtschaftlichen Fachbildung, Dieter Dehling, bedankte sich bei Georg Mayer für die langjährige Geschäftsführertätigkeit. Personalratsvorsitzender Michael Mayer versicherte auch dem neuen Behördenleiter die Loyalität der Belegschaft.
Mit dem Song „Time to say Goodbye“ verabschiedete sich das Duo Hans Grajer und Markus König musikalisch vom scheidenden Behördenleiter. Moderator Michael Roßkopf, Spartenleiter „Forsten“, lud die Gäste zu einem Stehempfang bei Sekt und Häppchen ein.
Landwirtschaftsamt Regensburg-Schwandorf
- Neuer Leiter: Helmut Melchner, 62 Jahre, geboren in Mantel.
- Ausbildung: Abitur am Kepler-Gymnasium Weiden, ab 1981 Studium der Agrarwissenschaften an der Hochschule Weihenstephan
- Behördenleitung: 2019 Leiter des Landwirtschaftsamtes Regensburg, 2021 Rücktritt ins zweite Glied als Stellvertreter, ab 1. August 2024 neuer Leiter des fusionierten Amtes Regensburg-Schwandorf.
- Gebiet: Die Zuständigkeit des Amtes reicht von Schierling im Süden bis Wernberg im Norden und von Hemau im Westen bis Schönsee im Osten
- Familienstand: Verheiratet, drei Kinder
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