Das Wetter lud am Sonntagnachmittag förmlich dazu ein, einen ausgedehnten Familienspaziergang mit den Sprösslingen im Freilandmuseum zu machen. Die Pferde als Hauptdarsteller bei diesem Rosstag ohne Reitvorführungen zeigten, wie beschwerlich früher die Feldarbeit war.
Die beiden Museums-Kaltblüter, Fonse (7 Jahre) und Leo (14), bestellen nun schon in der vierten Generation die Felder des Museums. Sie übernahmen die Acker- und Kultivierarbeiten. Nach dem "Bifang schlogn" (Kartoffel schleudern) verteilten sich die Kinder und ihre Eltern auf dem Kartoffelfeld und packten beim Zusammenklauben der Erdäpfel fleißig mit an. Die Führerin der elf- jährigen Elli, auch ein süddeutsches Kaltblut, hatte unterdessen alle Hände voll zu tun, um das Grummet (Heu) in geraden Bahnen zu wenden. Schwerstarbeit leisteten die französischen Percherons Pauli (15) und Loisl (7). Die beiden Wallache zogen Baumstämme aus dem Waldbestand heraus und brachten sie auf eine schräg gegenüber liegende Wiese.
Die beiden Arbeiter Michael Fischer und Andreas Seegerer kommen aus Pilsheim. Sie spannen ihre Rösser auch zuhause für die Wald- und Ackerarbeiten ein. Im Gespräch ist zu erfahren, dass die Pferde im Alter von drei Jahren aus der Normandie kommen. In der Oberpfalz müssen sie erst eingewöhnt werden. 14 Tage werden sie mit einem älteren Pferd nur eingespannt, danach werden sie mit den Arbeitsgeräten vertraut gemacht und schön langsam in die Arbeitswelt eingeführt. Geritten werden sie recht selten. Nur beim traditionsreichen Pfingst- oder Leonardi-Ritt sind die Beiden auf jeden Fall dabei.
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